Der landschaftliche Teil des Botanischen Gartens bietet zahlreiche malerische Durchblicke über die sanft ansteigenden Rasenflächen, auf die Teiche und auf die verschiedenen Baum- und Strauchgruppen. Der Gartenarchitekt Bergmans (1892 – 1980) hat hier die vom englischen Gartenarchitekten Humprey Repton (1752 -1818) beschriebenen Grundsätze des Landschaftsstils mit der modernen Verwendung von Staudenrabatten kombiniert.
Auf einer relativ kleinen Fläche gelang es ihm, einerseits ein Gefühl der Weiträumigkeit und Variation zu erzeugen und anderseits eine große Vielfalt an Pflanzen aus vorwiegend gemäßigten Klimazonen zu zeigen.
Der Botanische Garten, der seit jeher auf die Flora der Provinz Limburg spezialisiert ist, besitzt seit dem Bau eines Gewächshauses in den neunziger Jahren auch eine Sammlung bedrohter Sukkulenten Madagaskars. Der Steingarten zeigt eine beeindruckende Vielfalt an kleinblütigen Steingewächsen. Der Botanische Garten steht unter Denkmalschutz.
1937 legte der „Süd-Limburger Gartenbauverband“ dem „Sozialfonds des staatlichen Bergbaus“ einen Plan für die Anlage eines Gartens vor, durch den Grubenarbeitern und ihren Familien Kenntnisse über Pflanzen vermittelt werden sollten. 1938 wurde der bekannte Gartenarchitekt John Bergmans (1892 – 1980) aus Oisterwijk beauftragt, einen Entwurf für zwei miteinander verbundene Gelände zu erarbeiten. Bei der Kirche an der St. Hubertuslaan entwarf er einen Landschaftspark mit geschwungenen Wegen und einem nierenförmigen Teich mit einer geschlossenen Randbepflanzung. Für das Gelände an der Callistusstraat, einem ehemaligen Fabrikgelände, entwarf er einen Steingarten.
Das Anlegen eines botanischen Gartens muss für John Bergmans ein idealer Auftrag gewesen sein. Als Landschaftsgestalter war seine Formgebung nicht sehr revolutionär. Dafür war seine Sachkenntnis im Bereich der Bepflanzung, insbesondere beim Einsatz von Sträuchern und Stauden, umso beeindruckender. Er interessierte sich auch sehr für Steingewächse. Diese kleinblütigen Sorten waren zu jener Zeit vor allem eine Reaktion auf die grellfarbenen einjährigen Pflanzen, die es in herkömmlichen Grünanlagen im Überfluss gab. Bergmans schrieb im Laufe seines Lebens vier Bücher über Steingewächse: Rotsplanten in kleine tuinen (1923), Vaste planten en rotsheesters (1924), De rotstuin praktisch handboek (1928) und De rotstuin (1934).
Beide Bereiche, sowohl der Landschaftsgarten als auch der Steingarten, sind auch heute über ihren Artenreichtum an Stauden und Gewächse hinaus eine Augenweide und einen ausgiebigen Besuch wert.
Der Landschaftsgarten bietet zahlreiche malerische Durchblicke über die sanft ansteigenden Rasenflächen, auf die Teiche und auf die verschiedenen Baum- und Strauchgruppen. Bergmans hat hier die vom englischen Gartenarchitekten Humprey Repton (1752 -1818) beschriebenen Grundsätze des Landschaftsstils mit der modernen Verwendung von Staudenrabatten kombiniert. Auf einer relativ kleinen Fläche gelang es ihm, einerseits ein Gefühl der Weiträumigkeit und Variation zu erzeugen und anderseits eine große Vielfalt an Pflanzen aus vorwiegend gemäßigten Klimazonen zu zeigen.
Als Leiter des botanischen Gartens wurde 1939 Jos van Loo, der Gärtnermeister von Schloss Wijlre, eingestellt. Jedoch zwang der zweite Weltkrieg zu einer prosaischen Nutzung des botanischen Gartens; für die Besatzer wurden Kartoffeln und Gemüse angebaut. Nach 1945 wurde der botanische Charakter des Gartens wiederhergestellt; neue Pflanzen kamen hinzu und an der St. Hubertuslaan wurde ein Eingangstor errichtet. Das Gelände wurde zweimal erweitert, wobei Bergmans erneut als Gartenarchitekt beauftragt wurde.
1972 übertrug der „Sozialfonds des staatlichen Bergbaus“ den inzwischen verwahrlosten botanischen Garten der Gemeinde Kerkrade. Heute sorgt die „Stiftung Botanischer Garten Kerkrade“ für die Instandhaltung, Verwaltung und Bewirtschaftung des Geländes und für die Nutzung zu pädagogischen Zwecken, sowohl für Botaniker als auch für interessierte Besucher. Der Garten, der seit jeher auf die Flora der Provinz Limburg spezialisiert ist, besitzt seit dem Bau eines Gewächshauses in den neunziger Jahren auch eine Sammlung bedrohter Sukkulenten Madagaskars. Die Pflege einer Madagaskarkollektion, zu der unter anderem einige besondere Euphorbien (Wolfsmilchgewächse) gehören, war die Voraussetzung für eine Erhöhung der Subventionierung durch den Biologischen Rat.
Der Botanische Garten Kerkrade wurde 1998 in die Liste der Nationaldenkmäler eingetragen. Im Besucherzentrum, das 1992 eingeweiht wurde, werden Lesungen abgehalten und Exkursionen organisiert.
Adresse:
Botanische tuin Kerkrade
St. Hubertuslaan 74
NL-6467 CK Kerkrade
Tel: 045-5415615
Email: h.leerschool@botatuin.nl
Web: www.botatuin.nl
Eigentümer: Gemeinde Kerkrade; Stiftung Botanischer Garten
Öffnungszeiten:
Anfang April bis Ende Oktober: täglich von 10:00 – 17:00
Anfang November bis Ende März: Montag bis Freitag von 10:00 bis 16:00, Samstag und Sonntag geschlossen
Preise:
April bis Oktober 3,75 Euro, November bis März 2,75 Euro
Kinder – 12 Jahre gratis.
Günstige Kombiangebote mit Eintritt, Kaffee und Kuchen
Kulturprogramm und Ausstellungen:
Aktuelle Informationen zum Kulturprogramm finden Sie unter: www.botatuin.nl
Touristische Informationen:
- Café/Restaurant: Im Besucherzentrum
- Shop: nein
- WC: ja, im Besucherzentrum
- Parken: In den umliegenden Straßen
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 1 bis 1,5 Stunden
- Barrierefreier Zugang: Die Hauptwege sind für Menschen mit Gehbehinderung zugänglich
- Programm für Kinder: ja
Übersichtskarte und weitere Informationen im Park:
- Einen Gartenplan finden Sie im Faltblatt an der Kasse
- Viele Pflanzen sind beschildert