Magie des Wassers und der Illusion

Der Bau des Nymphäums geht auf die Zeit um 1585 zurück. Wegen seiner Vielfalt an Dekorationen und hydraulisch betriebenen Wasserspielen gehört es zu den wichtigsten antiken Architekturen Norditaliens. Bestehend aus mehreren Kammern, verziert mit Fresken und Mosaiken aus Muscheln und Travertinsplittern und künstlichen Grotten mit Wasserspielen – ganz in der Tradition der sogenannten „Wunderkammern“ Mitteleuropas – diente es dazu, die Sammlung an architektonischen Wunderwerken des Grafen zu vervollständigen. Anregungen für die Grotten und Statuen aus Marmor, Stuck und Bronze kamen aus den zeitgenössischen Grotten der Medici-Gärten in Pratolino, Boboli und Castello.

Der zentrale achteckige Raum mit Mosaikboden und seinen unregelmäßigen Seiten beinhaltet vier große, mit Travertin überzogene und von Marmorbecken eingerahmte Ecknischen. Dieses kuppelgedeckte Oktagon ist das magische Zentrum der Anlage. Nach Norden ins Freie gelangend, erreicht man eine Gartenzone, die von sechs Statuen in Lebensgröße gesäumt ist.

Einige östlich liegende Räume unterbrechen die Symmetrie des Nymphäums. Darunter ein Halbrund, ein Laubengang mit Tonnengewölbe und verschiedene Grotten mit Statuen und Bänken. Im Osten erstreckt sich ein Labyrinth, dessen Wege zu einer mit farbigen Mosaiken verzierten Galerie führen.

Ein weiterer Raum ist ein offener achteckiger Saal, der „Hof des Regens“. Das Wasser wurde damals so geleitet, dass es möglich wurde, verschiedene starke Regengüsse zu simulieren und gleichzeitig künstliche Regenbögen hervorzuzaubern.