Château de la Ballue und seine Gärten können als Balkon über einem grünen Flusstal nicht weit von Mont-Saint-Michel betrachtet werden. Der Garten interagiert mit der Landschaft und bildet eine perfekte Einheit.
Der Garten ist vom Manierismus beeinflusst. Zwei sehr unterschiedliche Gärten sind nebeneinander auf einer Fläche von 2 Hektar angeordnet. Die Trennung zwischen ihnen erfolgt durch eine lange, von Glyzinien bedeckte Arkade aus zwei Reihen von Eiben.
La Ballue wird geprägt durch:
– eine zeitgenössische Interpretation der Topiary nach dem Vorbild der italienischen Praxis des arte topiara aus dem 16. Jahrhundert und steht damit in der Tradition des barocken Gartendesigns,
– eine labyrinthartige Struktur geheimnisvoller Alleen und Passagen, die als Anregung für die Augen und Ohren geschaffen wurden,
– einen intimen Garten mit unterbrochenen Aussichten, der von einer diagonalen Achse gekreuzt wird,
– eine Folge von 13 asymmetrisch angeordneten Gartenräumen, die die Besucher immer wieder überraschen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gärten aufgegeben. Ab 1973 dann von Claude Arthaud restauriert, fallen die Gärten zum zweiten Mal in Vernachlässigung. Dann wurden die Gärten 1996 wiederentdeckt und restauriert. Die neuen Besitzer führten einen neuen Rhythmus der Gartenräume ein, spielten mit der Vegetation und erweiterten das vorhandene Spiel der veränderten Perspektiven durch ein Spiel von Licht und Schatten. Zusätzliche grüne Räume wurden geschaffen und bieten neue historische und kulturelle Referenzen. Die Vision war es, eine Harmonie der Farben zu schaffen, eine Symphonie von Grün, Blau und Weiß. Hinzu kommen die Perspektiven und Ausblicke in die Landschaft. Durch ihre Interventionen gaben sie dem Gartenensemble eine geheimnisvolle und poetische Atmosphäre.
Die Jury erkennt die vielfältigen Bemühungen an, die Gärten von La Ballue zu erschaffen und wiederzubeleben: ein Garten, der jedes Mal stärker und besser wird. Heute können Besucher das Wissen, die Professionalität und die Begeisterung der neuen Besitzer spüren, die Haus und Garten für Besucher geöffnet haben, für die Gäste des kleinen Hotels und für viele kulturelle Veranstaltungen. Der Garten ist wie ein anspruchsvolles Kind, aber es macht Spaß, zu beobachten, wie es sich entwickelt.
Webseite: La Ballue auf eghn.eu
Webseite: La Ballue
(Foto: Yann Monel)