In unmittelbarer Nähe zum Haus Goldschmieding, einer ehemaligen Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert (heute ein Hotel), entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Pferderennbahn mit einem Naturhindernisparcours – einzigartig im Ruhrgebiet.

1872 erwarb der irische Unternehmer William Thomas Mulvany Haus Goldschmieding als Sommerwohnsitz. Mulvany war unter anderem Gründer der Zeche Erin. Auf Anregung Mulvanys wurden 1875 die bisherigen landschaftlichen „Flachrennen“ in ein sportgemäß ausgerichtetes Hindernisrennen für die Herren des landwirtschaftlichen Vereins Castrop umgewandelt.

Dazu wurde das hügelige Wiesengelände um Haus Goldschmieding nach englischem Vorbild vom englischen Rennreiter und Trainer James Toole zur Naturhindernisbahn ausgestaltet. Bis 1913 war das Haus Goldschmieding Mittelpunkt der Rennbahn, die erst kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges ihren Betrieb einstellte.

1938 startete man wieder mit Pferderennen. Ein zweiter Parcours entstand, gestaltet von Graf von Schmettow und Magistratsbeirat a. D. Maibaum, Berlin. Es gab insgesamt 17 verschiedene Hindernisse, von denen einige natürlichen Ursprungs waren, wie beispielsweise Gräben und Anhöhen und andere künstlich geschaffen wurden, wie Mauern, Wassergräben und hohe Ligusterhecken. Markant war die Einfassung mit damals niedrigen Ligusterhecken, die bis heute erhalten sind.
Während des 2. Weltkrieges pausierte der Rennbetrieb erneut, ab 1950 starteten die Pferde wieder. Die letzten Rennen liefen 1970. Danach wurde der Betrieb endgültig eingestellt. Heute kann man in dem immer noch reizvollen, hügeligen Areal wandern, grillen und immer neue Perspektiven und Sichtbezüge im Raum entdecken.

Links
Website “Castroper Rennen” der Naturrennbahn

Haus Goldschmieding auf der Route Industriekultur