Am 06. September 2019 wird der Europäische Gartenpreis der Stiftung Schloss Dyck (Jüchen, Deutschland) und des European Garden Heritage Network EGHN in Schloss Dyck vergeben. Auf ihrer Sitzung am 14. Mai 2019 im Schloss Bad Homburg hat die Jury die folgenden Parks, Gärten, Kulturlandschaften und Organisationen als Gewinner der Auszeichnungen festgelegt. Die Vergabe der fünf 1. Preise und der acht 2. Preise erfolgt am 6. September im Anschluss an ein Symposium zum Thema „Gartenkulturelles Erbe in Europa“, auf dem sich einige der Gewinner vorstellen werden: GEWINNER DES EUROPÄISCHEN GARTENPREISES 2019/2020 (jeweils in alphabetischer Reihenfolge) Kategorie 1: Beste Restaurierung oder Weiterentwicklung eines historischen Parks oder Gartens CHATSWORTH GARDEN (GB): Der Garten ist das Ergebnis von fast 500 Jahren Bewirtschaftung, die vieles bewahrt und stets Neues geschaffen hat. 2018 wurden mit der Bepflanzung am Forellenbach, einer Heckenerneuerung sowie der Sanierung des Felsgartens wichtige Erhaltungsmaßnahmen abgeschlossen. JARDIN D’ÉTRETAT (FRANKREICH): Dank seiner märchenhaften Küstenlage ist der Garten seit 1903 ein Ort der Kunst und Inspiration. Der Garten ist seit der Erweiterung im Jahr 2015, mit nunmehr sieben Themenbereichen, ein Raum für Kunstausstellungen und ein Laboratorium zur innovativen Pflanzenverwendung. VRTBA GARTEN (TSCHECHIEN): Der auf drei Ebenen angelegte, eher kleine und versteckt liegende Barockgarten hat dank seiner kühn geschwungenen Treppenläufe, symmetrisch bepflanzten, mit Balustraden verbundenen Terrassen, Zierteichen und einem Aussichtspavillon einen hohen kulturellen Wert. Kategorie 2: Innovatives Konzept oder Design eines zeitgenössischen Parks oder Gartens FORT SAINT JEAN (FRANKREICH): Die neuen Gebäude einer Finanzschule nehmen die Festungsstrukturen auf und schaffen einen urbanen Ort. Linienförmig gepflanzte Sträucher und Stauden gliedern den Dachgarten. Die vielfältige Bepflanzung des „Wall-Walk“ nimmt die harten Formen auf oder setzt als wildere Natur Kontraste. GELLERUP BYPARK (DÄNEMARK): Der Park ist Teil der sozialen Stadterneuerung von Gellerup. Die Neugestaltung reagiert auf die Ängste und Wünsche der Bewohner, ist inklusiver, offener und vielfältiger in den Angeboten. Mit 2.000 neuen Bäumen und grüner Vernetzung profitieren auch Biodiversität und Klimaanpassung. JARDI BOTANIC (SPANIEN): Barcelonas 1999 eröffneter Botanischer Garten ist von strengster Nachhaltigkeit, einfacher Akklimatisierung sowie Effizienz der Be- und Entwässerung geprägt. Mit den Mitteln moderner Landschaftsarchitektur zeigt er die Flora des Mittelmeerraums und vergleichbarer Klimazonen.  Kategorie 3: Sonderpreis der Schloss Dyck Stiftung DOMAINE DE CHAUMONT (FRANKREICH): Seit 1992 ist das Internationale Gartenfestival ein Labor des zeitgenössischen Schaffens der Garten- und Landschaftsgestaltung. Festival, Schloss, Schlosspark und zahlreichen Veranstaltungen verbinden Geschichte, Kultur und kulturelles Erbe äußerst umfassend und attraktiv. Kategorie 4: Großräumige Grünkonzepte Keine Vergabe in diesem Jahr. Kategorie 5: Beste Entwicklung einer für das europäische Kulturerbe bedeutenden Kulturlandschaft (AWARDING HERITAGE) ARNSIDE AND SILVERDALE AONB (GB): Diese hügelige Küstenlandschaft mit ihrem Kalksteinabbau gilt als Pionier bei der Erweiterung des Schutzes von der Natur- zur Kulturlandschaft. So sind auch die Landhäuser des Adels und die Villen der Industriellen, die den Reiz der Region mitbestimmen, in das Gesamtkonzept eingebunden. ILHA DO PICO (PORTUGAL): Weinbau auf der Azoreninsel ist nur mit Steinmauern möglich, die als kleine Parzellen die Reben vor Wind und Salznebel schützen, aber die Produktion sehr aufwendig machen. Ein Förderprogramm unterstützt die Wiederaufnahme des traditionellen Weinbaus und damit Natur- und Weintourismus. MONSTED KALKGRUBER (DÄNEMARK): Bis 1981 wurde in Mønsted Kalk abgebaut. Die zuletzt größte Kalkgrube der Welt hat eine Kulturlandschaft hinterlassen, die heute zum Besuch einlädt: unterirdisch 60 km Gänge und Seen, oberirdisch eine Landschaft, in der sich Natur und Nutzungsspuren attraktiv überlagern. Kategorie 6: Gartenkulturelles Erbe in Europa (AWARDING HERITAGE) GÄRTEN DER WELT (DEUTSCHLAND): In den Gärten der Welt lässt sich Gartenkunst verschiedener Epochen und Regionen eindrucksvoll erleben. Jahrtausende alte Traditionen treffen hier auf zeitgenössische Landschaftskunst aus fünf Kontinenten. Ein kleiner Spaziergang wird so en-passant zu einer großen Bildungsreise. MERIAN GÄRTEN (SCHWEIZ): Die Merian Gärten bieten u.a. ein Rhododendrontal, Englischen Garten, Trockenwiesen, Nutzgärten mit seltenem Gemüse und die europaweit größte Irissammlung. Diese Vielfalt wird für innovative Schul- und Bildungsangebote, soziale und gemeinnützige Projekte genutzt. ROYAL HORTICULTURAL SOCIETY (GB): Besuche der Schaugärten und der Gartenshows der RHS stehen auf den Wunschzetteln aller Gartenfreunde obenan. Was die 1804 gegründete Gesellschaft zudem auszeichnet, sind ihre weltweit anerkannten Forschungen, Aus- und Weiterbildungsangebote, Archive und Sammlungen.   In den Jahren 2018 und 2019 ist der Europäische Gartenpreis offizieller Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr SHARING HERITAGE. Im Rahmen des Projektes AWARDING HERITAGE, das die Stiftung Schloss Dyck und das Europäische Gartennetzwerk EGHN entwickelt haben, kommen zwei weitere Kategorien hinzu, nämlich “Beste Entwicklung einer für das europäische Kulturerbe bedeutenden Kulturlandschaft” sowie “Gartenkulturelles Erbe in Europa”. Hierfür konnte u.a. eine Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Landschaftsverbände für das Rheinland LVR und für Westfalen-Lippe LWL  gewonnen werden. Zusammen mit den seit 2010 vergeben Kategorien des Europäischen Gartenpreises, der seit dem Jahr 2012 von der Baumschule Lorenz von Ehren unterstützt wird, werden am 6. September 2019 fünf 1. Preise und acht 2. Preise des Europäischen Gartenpreises 2019/2020 AWARDING HERITAGE vergeben. PDF: Einladung zur „Preisverleihung Europäischer Gartenpreis“ Programm des Symposiums „Gartenkulturelles Erbe in Europa“