Hier als Download: Laudatio durch Maren Köhler-Prehn
Das Festival International des Jardins – Hortillonnages Amiens bietet Gärten, Landschaften und Kunstwerke auf den Inseln der Hortillonnages in Amiens und entlang der Somme, die für das Publikum zu Fuß oder per Boot zugänglich sind. Jedes Jahr werden Landschaftsarchitekten, Architekten und bildende Künstler eingeladen, auf eine Ausschreibung zu reagieren und vor Ort Werke zu schaffen. Diese Werke, die sich über diesen außergewöhnlichen Ort verteilen, bieten einen skurrilen oder poetischen Blick auf diese komplexe Umgebung, ihre Geschichte und ihre Zukunft, manchmal witzig oder kritisch, aber immer unerwartet. Es ist auch eine sanfte Erkundung, die es uns ermöglicht, die Verbindungen zwischen Natur, Kultur, Landwirtschaft und Kulturerbe angesichts der vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels zu hinterfragen.
Die Landschaft der Hortillonnages ist entstanden, als sich die Somme in mehreren Teichen verbreiterte und so eine Art Puzzle aus Land und Wasser bildete. Im Mittelalter gruben die Bewohner Bewässerungskanäle, um ein Gebiet mit ertragreichen Gärten (Hortillons) zu schaffen. Im 19. Jahrhundert gab es bis zu 950 Hortillons. Diese Gärten versorgten die gesamte Stadt mit Obst und Gemüse.
Das Gartenfestival wurde 2010 vom Maison de la Culture d’Amiens ins Leben gerufen und wird seit 2018 von art & jardins I Hauts-de-France organisiert, um die Verbindungen zwischen zeitgenössischen Gärten und Kunstwerken, Ökologie, sozialer Integration und nachhaltiger regionaler Entwicklung zu stärken. Es ist auch Teil eines größeren Gartenprojekts, das sich auf die gesamte Region Hauts-de-France, den Grand Est und auf internationaler Ebene erstreckt.