(Johann Christian) Friedrich Hölderlin, *20.3.1770, Lauffen/Neckar, †7.6.1843, Tübingen war Lyriker, Romanautor, Dramatiker, Übersetzer und Philosoph.

Hölderlin lebte von 1796-1798 als Hofmeister im Hause des Frankfurter Kaufmanns und Bankiers J.F. Gontard. Mit dessen Gattin Susette verband ihn eine enge Freundschaft.

Das Verhältnis beider war kompliziert: Für Hölderlin war die Freundin eine Verkörperung griechischer, ewiger Schönheit, verirrt in ein barbarisches Jahrhundert, für Susette war Hölderlin der große, von der Gesellschaft unverstandene Dichter, ein neuer Tasso, dessen Muse zu sein Unsterblichkeit versprach.

Hölderlin figurierte die von ihm verehrte Frau als „Diotima“ in seinen Gedichten und in seinem Roman „Hyperion“. Die Anstellung im Hause Gontard endete wegen des musischen und erotischen Verhältnisses zwischen Hölderlin und der Mutter seines Zöglings in einem Bruch. Susette Gontard (* 9. 2. 1769 Hamburg, † 22. 6. 1802 Frankfurt am Main) wurde nur 33 Jahre alt. Hölderlin verfiel 1806 in geistige Umnachtung und starb 1843.

Susette Gontard hielt sich 1796 mit Hölderlin eine längere Zeit in Bad Driburg auf. In Erinnerung an diese Zeit ließ Ramona Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff für beide eine Gedenkstätte im Park errichten. Auf einer Insel im Teich wurde im September 2003 eine Büste der Susette Gontard mit Blick auf den schon bestehenden „Hölderlin-Hain“ aufgestellt. Das kleine pestwurzbestandene Eiland ist damit zur „Diotima“-Insel geworden, eine Erinnerung an Susette Gontard, die für Hölderlin „schön wie ein Engel war durch ihr zartes, geistiges, himmlisch reizendes Gesicht„.