Als sich die Stadt Leverkusen 1998 um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2005 bewirbt, geschieht dies mit einem besonderen Hintergrund:

Mit Hilfe eines europaweit ausgeschriebenen Ideen- und Realisierungswettbewerb für Garten- und Landschaftsarchitektur soll das Gelände einer ehemaligen Deponie mit Bauschutt, Hausmüll und Chemieabfällen nachhaltig in eine grüne Landschaft verändert werden. Der Park soll eine Verbindung herstellen zwischen den Freizeit- und Erholungseinrichtungen und die schmerzlich empfundene Lücke im Grünsystem der Stadt schließen.

Zuvor hatten die Stadt Leverkusen und die BAYER AG in sechzehn Vereinbarungen die Abdichtung dieser europaweit größten Altlast geregelt und die Deponie unter einer meterhohen undurchlässigen Abdeckung und mit seitlichen Spundwänden gesichert. Eine Sanierung der Fläche mit rund drei Millionen Tonnen Müll kam wegen der enormen Mengen nicht in Frage.

Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmerinnen und –teilnehmer war es, einerseits ein grünes Refugium für die Stadt zu schaffen und andererseits die Geschichte des Geländes nicht vergessen zu machen.

Durch die Altlast vorgegeben, gibt es für die Realisierung rigide technische Vorgaben:

  • die Geländemodellierung kann nicht verändert werden
  • große Wasserflächen dürfen als gestalterisches Element nicht eingesetzt werden
  • tief wurzelnde Bäume können nicht gepflanzt werden
  • Hochbauten dürfen die Abdichtung nicht belasten
  • Verkehrsadern sind zu überbrücken und nicht zuletzt
  • Ver- und Entsorgungsleitungen der nahe gelegenen BAYER AG dürfen nicht beeinträchtigt werden

Die Wettbewerbsgewinner um Rüdiger Broske präsentierten eine überzeugende Lösung: Ihr Parkentwurf „Bumerang – Park der Bewegung“ schufen aus der noch im Jahr 2000 existierenden Mondlandschaft zunächst die Landesgartenschau und danach einen Rheinpark. 550 000 Kubikmeter neue Erde wurden aufgeschüttet. Die Fläche verwandelte sich in einem Zeitraum von nur vier Jahren in eine Grünfläche mit Bäumen, Blumen, Rasen und Wegen.

Entstanden ist ein zeitgenössischer Park, der mit einer dem Gelände und seiner Geschichte angepassten Modellierung und Bepflanzung den industriell geprägten Stadtteil neue Orientierung gibt.

Auf rund 25 Hektar gliedern die Planungsbüros eine zentrale Fläche in Form eines Bumerangs, die das Gelände erschließt und die Stadtmitte entlang des Flüsschens Dhünn mit einer Anbindung vorhandener Parks und Gärten hin zum Rhein führt.