Die künstlerische Vision des niederländischen Gartenarchitekten Piet Oudolf

Seit 2011 kann der Hammer Maximilianpark in einem Atemzug mit dem New Yorker Battery Park, dem Millennium Park in Chicago oder dem Dream Park in der Nähe von Stockholm genannt werden. Gemein ist diesen Parks, dass sie sich glücklich schätzen, einen Stauden- und Gräsergarten des international renommierten Gartenarchitekten Piet Oudolf (www.oudolf.com) zu ihren Attraktionen zu zählen.

Die klangvollen Titel GartenKunst, NaturGestalten und GrünFormen mögen bereits einen ersten Hinweis auf die künstlerische Vision geben, die Piet Oudolfs eigens für den Maximilianpark entworfenen Pflanzenkompositionen zugrunde liegt.

Essentielles Planungsziel von ihm ist, dass die Menschen sich in den Pflanzungen „verlieren“, statt einfach nur hindurch zu laufen. Das ist ihm auf perfekte Art und Weise gelungen.

Den Besuchern bietet sich ein Netz von Wegen und kleinen Plätzen, auf denen sie unterschiedliche Perspektiven einnehmen und entscheiden wohin sie möchten. Nur für die ganz Eiligen unter ihnen gibt es noch den breiten Hauptweg, der durch die Pflanzungen führt.

Insgesamt 7000 qm wurden seit 2011 mit drei verschiedenen Pflanzkonzepten von Piet Oudolf neugestaltet. Über 50.000 Stauden und Gräser wurden seitdem in der deutschlandweit größten Pflanzung von ihm verwendet. Die verschiedenen Pflanzbereiche sind mal kleinteiliger, mal mit großformatiger gestaltet, nicht zuletzt abhängig von den Flächengrößen. Immer gibt es neue Pflanzen zu entdecken, aber   auch eine gewisse Wiederholung, die den Zusammenhang deutlich werden lässt.

Piet Oudolf ließ sich von der bereits vorhandenen Kulisse des Maximilianparkes inspirieren und gestaltete Pflanzungen, die sich wunderbar in das Gelände der alten Industriebrache einfügen. Seine Stauden- und Gräserbeete eröffnen dabei ganz neue Blickwinkel. Seine Plätze laden zum Verweilen ein und funktionieren als zentrale Raumelemente.

Zu Recht gilt Oudolf, der über ein beeindruckendes Pflanzenwissen verfügt, als einer der renommiertesten zeitgenössischen Gartengestalter.  Sein Gespür für Pflanz-Kompositionen und seine künstlerische Sensibilität sind außergewöhnlich. Das Ergebnis sind Pflanzungen die Emotional berühren, auch im Maximilianpark.

Der Niederländer war einer der ersten, der die Inspirationsquelle für seine Pflanzungen in der Natur fand. Er gilt als Mitbegründer der Dutch Wave, einer Strömung in der Staudenbewegung, die die Pflanze in den Mittelpunkt setzt. Daraus ist ein naturalistischer Stil entstanden, der auf der ganzen Welt geschätzt wird.

Die verwendeten Stauden und Gräser scheinen wild, sind aber keine Wildpflanzen, da diese die Tendenz haben sich unkontrolliert auszubreiten und zu dominieren.

Was die Besucher sehen ist nicht Natur, sondern hohe Kunst.

Im Maximilianpark ist eine außergewöhnliche, dynamische Pflanzenkombination entstanden, die emotional anspricht.

Piet Oudolf kombiniert – teils in großen Gruppen zusammengepflanzt, womit er eine imposante Fernwirkung erzielt – gekonnt eine Fülle verschiedener Stauden und Gräser, durch deren gezielte Wiederholung die Pflanzungen an Rhythmus gewinnen. Auf Kontrast setzt er dabei ebenso wie auf Harmonie Sonnenbraut neben Pfeifengras, Katzenminze neben Könöterich und Wadschmiele neben Blaugras.

Dabei kommt der Blütenfarbe, der oft nur wenige Wochen blühenden Pflanzen, gegenüber ihrer strukturellen Wirkung eine eher untergeordnete Bedeutung zu. Ausdauernde Strukturen und Formen gezielt verwendet sind dabei fast so etwas wie ein Markenzeichen Oudolfs..

Mit Verzicht auf einen Rückschnitt im Herbst dürfen sich die Besucher des Maximilianparks somit auch in der kalten Jahreszeit an dem strukturellen Konzept der Pflanzenkompositionen erfreuen, die insbesondere bei Schnee und Raureif eine winterliche Wunderwelt darstellen.

Pflanzlisten von den Stauden- und Gräsergärten können angefordert werden. Telefon: 02381-98210-0.