Die barocke Stadtanlage von Bad Karlshafen wurde auf der Grundlage eines einheitlich konzipierten Plans mit rechtwinkligem Straßenraster und symmetrischer Aufteilung erbaut.

Das Hafenbecken bildet noch immer den gestalterischen Mittelpunkt der Stadt. Stichkanäle stellen die Verbindung zu Diemel und Weser her. Die im frühen 18. Jh. errichteten Baublöcke seitlich des Hafens sowie die Häuserzeilen an der Carlstraße und der Friedrichstraße sind einheitlich gestaltet. Sie bestehen aus fünfachsigen, zweigeschossigen Steinbauten, die ohne Zwischenräume aneinandergebaut sind. Lediglich die Türen und die kleinen Zwerchhäuser in der Mittelachse markieren die Einzelhäuser. Die Ecken der Blöcke werden durch größere Bauten mit Eckquaderung, besonderen Giebelformen und großen flachbogig abgeschlossenen Zwerchhäusern hervorgehoben. Mit einem solchen Eckhaus, dem heutigen „Gasthof zum Landgraf Carl“, begann 1699 der Bau von Karlshafen.

In der Mitte der Hafenfront fällt das nach vorn gesetzte ehemalige Packhaus (1718) mit Bogengang und Dachreiter auf. Der als städtebaulicher Eckpunkt geplante Großbau des Invalidenhauses ist eine dreigeschossige Vierflügelanlage mit den gleichen Gestaltungselementen wie die Eckhäuser der Baublöcke. Der Mittelteil ist durch große Pfeiler und den flachen Bogengiebel mit dem Landeswappen markant betont. An dieser Stelle befindet sich auch die Kapelle.

Das Deutsche-Hugenotten-Zentrum hat in dem bemerkenswerten Industriedenkmal einer ehemaligen Tabakfabrik seinen Platz gefunden.