Im Märchen vom Rotkäppchen wird der Urkonflikt zwischen Gut und Böse veranschaulicht, jedoch auch von einer Hoffnung geprägt: jeder, der nicht durch und durch böse ist, hat eine Chance, dass das Gute gewinnt. Kinder fühlen dies instinktiv und verspüren trotz der brutalen Handlung keine Angst beim Zuhören.

Rotkäppchens Land erstreckt sich über die nordhessischen Kulturräume Schwalm und Knüllgebirge mit weitläufigen Wald- und Wiesenlandschaften und hügeligen Mittelgebirgszügen. Hier wird die traditionelle Tracht gepflegt.

In Treysa stehen die Skulpturen von Rotkäppchen und dem Wolf. Das Mädchen trägt die typischen Schnallenschuhe und die knielangen Röcke, die sich wie eine Glocke wölben –typische Merkmale der Schwälmer Tracht.

Das Märchen vom Rotkäppchen ist eine Reminiszenz an die Region und die typische Kopfbedeckung der Schwälmer Tracht. An der Kleidung lassen sich Familienstand und Wohlstand erkennen. So trugen die Frauen eine buntverzierte Betzel auf dem Kopf, die bei jungen ledigen Frauen rot war. Im Märchen bekommt ein kleines Mädchen ein „Käppchen von rotem Sammet“ von seiner Großmutter geschenkt.

Aus diesen Analogien hat sich in den vergangen Jahren ein neues regionales Bewusstsein entwickelt, dass im Rotkäppchenland überall zu spüren ist: In mittelalterlichen Fachwerkstädten, der Malerkolonie Willingshausen oder den Märchenhäusern in Neukirchen und Alsfeld. „Rotkäppchens Wolf“ lebt heute mit seinen Artgenossen im Wildpark Knüll.