Symbolische Gestaltungselemente der Gartenkunst

Der sinnbildliche Gehalt der Staffagen geht ausschließlich auf Knyphausen zurück, da sie eng mit seinem Leben und seiner Wert- und Lebensanschauung verbunden sind. Lebensinhalte wie Landleben, Familie, Freundschaft und Tugend erscheinen – im Verbund mit einer naturreligiösen Haltung – thematisiert in einer künstlich inszenierten Landschaft.

Alle noch heute existierenden Bauwerke folgen einem zugrundeliegenden Gestaltungsgesetz, welches Einfachheit, Ländlichkeit und Natürlichkeit lautet.

Das ländlich-rustikale Erscheinungsbild des Freundschaftstempels mit seinen acht als Säulen zu assoziierenden rohen Baumstämmen um eine durchfensterte Cella mit einem Strohdach macht dies exemplarisch anschaulich. So ländlich die äußere Gestaltung des Freundschaftstempels anmutet, überrascht beim Eintreten seine klassische Innendekoration mit pompejanischer Wandmalerei und einem kuppelartigen Gewölbe.

Ein weiteres Gebäude im ländlichen Stil ist die im südlichen Bereich angesiedelte strohgedeckte Nordische Kapelle im Blockhausstil mit achteckigem Grundriss und vier Spitzbogenfenstern.

Die malerisch mit alten Buchen und Eichen bestandene Insel der Seeligen ist auch heute noch ganz von einem Wasserarm umschlossen und nicht über eine Brücke zu erreichen. Ihr Zutritt ist seit jeher nur durch Übersetzen mit einer Fähre möglich. Beim Betreten wird der Besucher von einer Pyramide mit einem Genius des Todes empfangen, über dem ein Schmetterling in Aussicht auf ein besseres Leben schwebt, beides oft verwendete Motive der Sepulkralkunst und in Landschaftsgärten häufig anzutreffen. Eine Vedute (Landschaftsansicht) von Strack „Insel der Seeligen“, zeigt das Monument gut sichtbar am Ufer platziert. Der vielfältige Habitus der Bäume, Büsche und Gräser sowie die Pyramide spiegeln sich wildromantisch in dem stillen Gewässer.

Mit der Anlage der Begräbnisinsel folgte Knyphausen einer Tradition, die Ende des 18. Jahrhunderts bereits zum festen Programm im Landschaftsgarten gehörte.

Quelle: Nach Alberts/Kehn