Für viele Besucher ist der Fels des Glastonbury Tor, der sich dramatisch aus der umgebenden Landschaft erhebt, das eindrucksvollste Bild von Somerset. Die Ausblicke vom Gipfel sind spektakulär – bei klarem Wetter hat man einen Blick über drei Grafschaften: Somerset, Dorset und Wiltshire.
Die Anziehungskraft von Glastonbury Tor geht weit über seine starke physische Präsenz hinaus. Seine geheimnisumwitterte Geschichte und seine Legenden ziehen seit vielen Jahrhunderten Besucher an. Auf dem Gipfel des steilen Tors befindet sich die Ruine eines Kirchturms. Ausgrabungen haben hier zwei Kirchen nachgewiesen, die übereinander an derselben Stelle errichtet worden waren. Der Turm aus dem 15. Jahrhundert ist alles, was heute davon übrig ist. Viele Aspekte des Tors bleiben bis heute ein Rätsel, insbesondere die frühe Siedlung, bei der es sich sowohl um eine Verteidigungsanlage als auch ein mittelalterliches Kloster handeln könnte.
Die Rätsel reichen bis zum eigentlichen Ort Glastonbury. Legenden verbinden ihn mit Joseph von Arimathea, dem Heiligen Gral und mit König Artus. Die Ruinen der Glastonbury Abbey, das einst das reichste Kloster Englands war, sind vom Tor aus zu sehen. Die Abtei ist eines der meistbesuchten christlichen Zentren der Region.
Die Landschaft rund um das Tor hat eine reiche archäologische und historische Geschichte. Der wassergetränkte Torf der Levels fungiert als Konservierungsmittel und ermöglicht einmalige Einblicke in das prähistorische Leben. Das etwa fünf Kilometer weiter nördlich gelegene „Glastonbury Lake Village“, ist eine der besterhaltenen eisenzeitlichen Siedlungen in Großbritannien.
Im „Peat Moors Centre“ im nahe gelegenen Westhay sind Rekonstruktionen eisenzeitlicher Rundhäuser ebenso zu sehen wie der berühmte „Neolithic Sweet Track“, der früheste von Menschen mit Holzbohlen befestigte Fahrweg in Großbritannien aus der Zeit um 3800 v. Chr. Das Zentrum bietet eine Reihe spezieller Programme an. So kann der Besucher z.B. lernen, wie aus Flechtwerk und Lehm ein Wall errichtet wird.