Der Alte Garten der Abtei Kamp war einst eingebettet in große Obstbaumwiesen. Die Cistercienser waren erfolgreiche Experten in vielen landwirtschaftlichen Bereichen, so auch im Obstanbau. Viele Apfel- und Birnensorten wurden von den Cisterciensern aus den Mutterklöstern in Frankreich und Italien nach Kamp gebracht und dort kultiviert. Vor allem die Apfelsorte „Graue Französische Renette“ erhielt maßgebliche Bedeutung in der Obstzucht und gilt heute als eine der ältesten Sorten des Kulturapfels. Auch die Bürger rund um Kamp wurden von den Mönchen in der Kunst unterrichtet, die wilden Stämme zu veredeln und profitierten so von den Kenntnissen der Cistercienser.

Heute ist der Große Obstgarten als extensiv gestaltete Streuobstwiese unter Verwendung historischer Obstbaumsorten wieder erlebbar. Hochzeitspaare aus Kamp-Lintfort haben hier die Gelegenheit, einem alten Brauch zu folgen und ihren eigenen Baum zu pflanzen, der als Symbol der Partnerschaft im Laufe der Jahre an Größe und Stärke gewinnt und schließlich Früchte trägt.

Text: Stadtinformation Kamp-Lintfort