Laudatio durch Philipp Sattler
Der ehemalige Flakbunker, mit einer Grundfläche von 75 x 75 Metern einer der größten Hochbunker Deutschlands, wurde – nach einem Konzept von INTER±POL Interdisziplinäre Studios GmbH – um fünf pyramidenförmige Geschosse auf eine Höhe von 58 Metern aufgestockt. Ein 560 Meter langer grüner „Bergweg“ führt über Rampen und Treppen auf das Dach. Insgesamt sind mehr als 7.600 Quadratmeter öffentliche und gemeinschaftliche Grünflächen entstanden, hinzu kommen 1.700 Quadratmeter Fassadenbegrünung. Rund 4.700 Pflanzen machen den Bunker zu einer natürlichen Oase in der Stadt – entworfen vom Hamburger Büro Landschaftsarchitektur+ in Zusammenarbeit mit Mark Krieger und Ingrid Gock, und mit Bäumen und Sträuchern der Baumschule Lorenz von Ehren umgesetzt.
Aufgrund der exponierten Lage des Stadtgartens auf dem Dach des Bunkers mussten die Bäume und Sträucher nicht nur trockenheits- und frostbeständig, sondern auch windresistent sein. Zu den von der Baumschule Lorenz von Ehren ausgewählten und gelieferten Bäumen gehören Acer campestre, Malus domestica ‚Weißer Winterglockenapfel‘, Pinus sylvestris, Acer neglectum ‚Annae‘ sowie andere Sträucher, Kletter- und Heckenpflanzen sowie überhängende Sträucher.
Das begrünte Dach und die Fassade fungieren als natürliches Klimatisierungssystem für den gesamten Komplex, der ein Hotel und Veranstaltungsräume umfasst, aber auch Räume für soziale und kulturelle Projekte. Hier wird der Verein Hilldegarden, einer der Initiatoren des Projektes, seine vielfältigen Angebote fortsetzen können.
Dieses wegweisende Landschaftsarchitekturprojekt wird auch wissenschaftlich begleitet. Mehr als 60 Sensoren sammeln Daten darüber, wie die verschiedenen Pflanzen das Mikroklima (Luftfeuchtigkeit, Temperatur usw.) an ihrem jeweiligen Standort beeinflussen.