Etappen der Entstehung der Landgräflichen Gartenlandschaft

Landgraf Friedrich V. Ludwig von Hessen-Homburg war es, der den Anstoß für die Entstehung der Landgräflichen Gartenlandschaft gab. 1770/71 ließ er vom Schlosspark aus einen schnurgeraden, von Säulenpappeln gerahmten Weg anlegen, die sog. Tannenwaldallee. Diese Allee verband zunächst den Schlosspark mit dem etwa 2,5 Kilometer entfernt gelegenen Lustwald „Die Große Tanne“. Entlang dieser gartenarchitektonischen Achse erhielt jeder der fünf Söhne Friedrichs V. Ludwig einen eigenen Garten, die sogenannten „Prinzengärten“. Ein weiteres Areal am Rande der Allee, den Kleinen Tannenwald, schenkte er seiner Frau Karoline. Er selbst nahm für sich den Großen Tannenwald in Anspruch. Während zu Lebzeiten von Friedrich V. Ludwig nur einzelne Gärten angelegt wurden, erfolgte unter seinem Nachfolger, Landgraf Friedrich VI. Joseph und dessen Frau Elizabeth, die Zusammenführung der Einzelpartien in ein raumübergreifendes Gesamtkonzept. 1820 wurde die Tannenwaldallee erneuert und mit der Elisabethschneise bis zur Landesgrenze an den Limes verlängert.

1770
Anlage einer mit Pappeln bepflanzten Allee (später Tannenwaldallee). Zeitgleich mit der Anlage der Allee erfolgt die Anlage des Lustwalds „Die Große Tanne“ und des Kleinen Tannenwaldes.

1772
Der Kleine Tannenwald wurde eingeweiht.

1773
Der Lustwald „Die Große Tanne“ wurde eingeweiht.

1819
Planungsbeginn des Englischen Gartens unter Führung von Landgräfin Elizabeth; Realisierung ab 1822

1820
Einrichtung eines „Kleinen Tiergartens“ (später Hirschgarten), umfassende Erweiterungen folgten ab 1822.

1820/21
Die Tannenwaldallee wurde planiert.

1821
Landgraf Friedrich VI Joseph lässt die Elisabethenschneise anlegen.

1822
Der Gustavsgarten wird von Friedrich VI. Joseph an seinen Bruder Gustav übereignet. Das Gelände hatte Friedrich V. Ludwig bereits 1775 erworben.

1822
Landgräfin Elizabeth erbt den Kleinen Tannenwald von ihrer Schwiegermutter „zur Nutznießung“. Ihr zuzuschreiben ist vor allem die am südöstlichen Rand der Anlage nach englischem Vorbild errichtete ornamental farm mit Meierei und Cottage (auch Schweizerhaus genannt).

1823
Beginn des Baues vom Gotischen Haus am Ende der Tannenwaldallee.

1823
Ferdinand erhält „seinen“ Garten (Ferdinandsgarten) als Geschenk zu seinem 40. Geburtstag (26.04.1823). Er ließ ihn vorwiegend mit Tannen und Fichten bepflanzen. Ein Jahr nach seinem Tod erwarb Hofgärtner Merle die Anlage, beseitigte die Bäume und eröffnete ein Café-Restaurant.

1825
Beginn der Arbeiten im Forstgarten. An dieser Stelle lag vermutlich bereits vorher ein kleiner Pflanzgarten.