Landgräfliche Gartenlandschaft: Lustwald “Die Große Tanne”

Der Lustwald „Die Große Tanne“ war der private Parkwald von Landgraf Friedrich V. Ludwig. Von mehreren geraden, sich kreuzenden Schneisen zweigten schmale, gewundene Wege ab. Sie führten zu Plätzen wie Solitärbäumen, einer Eremitage, einem Labyrinth oder einem „Carrossell-Platz“ für Reiterspiele. Vor dem fürstlichen Jagdhaus, dem „Rothen Haus“, waren vier Teiche angelegt. Auf einer Insel im zweiten Teich nahm die Landgrafenfamilie oft Mahlzeiten ein. Durch Aufgabe der Nutzung wurde der Lustwald von der Natur zurückerobert.

Um die Wiederherstellung zu ermöglichen, wurde ein Parkpflegewerk erstellt, das als Leitbild für die Wiederherstellung dient. Bei Grabungen an den Plätzen, wo sich einst historische Bauten befanden, konnten u.a. die Fundamente des fürstlichen Jagdhauses gefunden werden. Auch der Verlauf der Wasserkaskade ist noch nachvollziehbar. Die ursprünglichen Sichtachsen und die historischen Alleen werden durch Auslichtung freigelegt, damit die Gestalt des Parkwalds wieder sichtbar wird. Auch die geschlängelten Wege werden wieder entstehen. Bereits wiederhergestellt ist die historische Kirdorferallee und der Bereich „Pferds Begrebnis“, die Begräbnisstätte des Lieblingspferdes des Landgrafen.