Die ersten Spuren der Chabotterie gehen auf das Mittelalter zurück, als die Familie Chabot (Ritter von niederem Adel) eine erste Burg errichteten, von der heute nur noch ein Teil der alten Wassergräben übrig geblieben ist, und die im Stil der Renaissance wiederaufgebaut wurde. Seit ihrer Errichtung war die Burg im Besitz der Familie Chabot, bis das Anwesen 1991 vom Departement der Vendée erworben wurde. Die Gebäude wurden 1993 vollständig restauriert, wobei man bestrebt war, auch die Innenräume originalgetreu zu restaurieren.

Die Chabotterie ist ein Beispiel für eine vornehme, ländliche Bauweise, die Bas-Poitou genannt wird. Um den Hof gruppieren sich in Form eines Hufeisens das Herrenhaus und die landwirtschaftlichen Gebäude. Der ummauerte Garten besteht aus einem Ziergarten mit geometrischen Beeten und einem Gemüsegarten, in dem verschiedene Gemüsesorten und Heilpflanzen angebaut werden. Die Innenausstattungen vermitteln einen Eindruck vom Leben eines Edelmanns aus dem Bas-Poitou gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Vom Speisesaal bis zum Gelehrtenzimmer lassen die Möbel und Gebrauchsgegenstände die Lebenskunst jener Epoche erkennen.

Die Chabotterie vermittelt das gesellschaftliche Leben einer vornehmen Familie auf dem Land, ein architektonischer Ort, der die Beziehungen zwischen Herren, Dienern und Bauern beschreibt; eine Lebenskunst.

Die Chabotterie ist auch ein Ort des Lernens und des Entdeckens. Das Anwesen ist im Besitz der Departementschule für Historische Schätze und Naturerbe der Vendée. In diesem Rahmen wird ein abwechslungsreiches Bildungsprogramm angeboten mit dem Ziel, das Bewusstsein für das kulturelle Erbe der Region zu wecken.