Der Garten
Die Geschichte von Dyck ist seit dem Jahr 1094 belegt, als „Hermannus de Dicco“ in einer Urkunde des Erzbischofs zu Köln Erwähnung findet. Sein Stammsitz war eine zunächst einfache Befestigungsanlage im sumpfigen Bachgebiet. Nach und nach wurde sie von den folgenden Generationen zur Wasserburg ausgebaut, der Herrschaftsbezirk wuchs und bezog umliegende Ortschaften mit ein.
Außergewöhnlich sind zwei Aspekte: Zum einen blieb das Anwesen über 900 Jahre durchgängig im Besitz des Hauses der Fürsten zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, ehe es 1999 in die Hände einer Stiftung überging, zum anderen konnte es über mehrere Jahrhunderte hinweg seine Autonomie bewahren. Das kleine Territorium wird im Volksmund bis heute „Dycker Ländchen“ genannt und ist nach wie vor als einzigartiges Stück Kulturlandschaft erkennbar.
Das Schloss wurde mit seinen Vorburgen und dem Wirtschaftshof auf mehreren Inseln im Kelzenberger Bach errichtet und gehört zu den größten Wasserburgen des Rheinlandes. Rittertum, Mittelalter, kriegerische Auseinandersetzungen waren schon Vergangenheit, als es sein heutiges barockes Antlitz erhielt. Die Schlossherren des 17. Jahrhunderts wollten repräsentieren, sie nahmen den Gebäuden durch schmuckvolle bauliche Veränderungen den wehrhaften Charakter und gaben ihnen ein Antlitz von seltener Geschlossenheit und Harmonie, das bis heute nahezu unverändert erhalten blieb. Man hielt Hof, lud zu gesellschaftlichen Anlässen nach Dyck ein, das im ausgehenden 18. Jahrhundert eine barocke Residenz höchsten Ranges war. Die Innenräume wurden mit kostbaren Tapeten und erlesenen Möbelstücken ausgestattet. Heute sind sie teils als Veranstaltungsräume buchbar, teils dienen sie als Rahmen der Ausstellungen „Historie“ (Räume des 18. Jahrhunderts), „Grazie“ (zeitgenössische Kunst) und „Landschaft“ (Geschichte des englischen Landschaftsgartens).