Es war zunächst das wirtschaftlich und gesellschaftlich erstarkte Besitz- und Bildungsbürgertum der expandierenden Industriestädte, das sich in und mit repräsentativen Parkanlagen im Ruhrgebiet präsentierte. Mäzenatentum und eigens gegründete Aktiengesellschaften waren die finanzielle Grundlage solcher Bürgergärten wie der Stadtgarten in Essen (1863) oder der Stadtgarten in Hagen (1884).

Auch der Magistrat der Stadt Bochum versuchte die Bürger zu solchen Finanzierungs- und Beteiligungsmodellen anzuspornen, hatte damit aber keinen Erfolg.

Mit der Auflösung der Allmende fasste dann der Rat der Stadt 1869 den grundsätzlichen Beschluss, ein Teil der Flächen für einen öffentlichen Stadtgarten bereit zu stellen. Die Stadt verhandelte zunächst über die Planung des Stadtgartens mit dem Gartendirektor Weyhe aus Düsseldorf. Durch den Tod Weyhes 1871 kamen die Gespräche aber nicht zum Abschluss.

Daraufhin zog man den Landschaftsgärtner Anton Strauss zu Rate. Strauss war seit 1853 Stadtgärtner in Köln und im Entwurf, Bau und Pflege von öffentlichen Gärten sehr erfahren. Ende des Jahres 1871 legte er dem Stadtrat sein Stadtgartenkonzept vor. Es stieß auf Zustimmung und sollte ausgeführt werden. Erst 1876 jedoch, konnten die Ausbauarbeiten beginnen und zwei Jahre später beendet werden.