Die Anlage besteht aus dem Volkspark und dem 3 ha großen Botanischen Garten. Der Volkspark wurde in den Jahren 1909 – 1914 von F. W. Schoedder aus Iserlohn im Stil eines englischen Landschaftsparks mit weit geschwungenen Wegen, sanften Bodenmodellierungen, kulissenartig gestellte Baumgruppen und Sichtachsen angelegt.
Eine Besonderheit ist die Eiswiese, die bei Wintereinbruch geflutet wird und eine herrliche Natureisfläche hergibt. Im Obstgarten werden alte Obstsorten, z. B. „Schöner aus Wiedenbrück“, kultiviert. Außerdem machen attraktive Spielplätze wie der Kletterwald den Stadtpark auch für Kinder zu einem besonderen Erlebnis.
Der Botanische Garten entstand ab 1912 unter Karl Rogge, der einen Schaugarten mit typischen Gestaltungsmerkmalen der geometrischen Gartenkunst entwarf. Dazu gehören geometrisch umgrenzte Wasserbecken, Laubengänge und hohe Hainbuchenhecken.
Bei der letzten Erweiterung 1997/98 wurden zusätzliche Gärten wie der „Sonnengarten“, ein Apothekergarten, ein „Brunnengarten“ und ein naturnaher Garten angelegt. Mit dem Geruchstunnel von Olafur Eliasson entstand eine dauerhafte räumliche Inszenierung. Seit der Saison 2012 erfreut der Lavendelgarten den Besucher: ein Geschenk der Bertelsmann Stiftung und Frau Liz Mohn an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gütersloh.
Das Palmenhaus-Café lädt zur Pause vom Alltag ein, ein guter Beginn für einen schönen Tag im Grünen – Panoramablick auf die Jahreszeiten der Pflanzenwelt inklusive.
Als Orte der Erholung, Entspannung und körperlichen Betätigung entstanden in den industriell geprägten Städten Ostwestfalen-Lippes ab dem späten 19. Jahrhundert zahlreiche größere Parkanlagen. Die schnelle Industrialisierung und das rasche Anwachsen der Bevölkerung waren verbunden mit einer zunehmenden Verschlechterung der Lebensbedingungen weiter Bevölkerungskreise. Als Ausgleich dafür wurden – oft unter der Regie der damals gerade neu geschaffenen Grünflächenämter – bürgernahe Parkanlagen geschaffen.
Die etwa 15,5 ha große Parkanlage in Gütersloh besteht aus zwei unterschiedlich gestalteten Teilen: dem landschaftlich gestalteten Volkspark in der Tradition des 19. Jahrhunderts und dem angegliederten 4 ha großen Blumengarten bzw. Botanischen Garten.
Der Volkspark wurde in den Jahren 1909 – 1914 angelegt. Den Planungsauftrag bekam der Gartenarchitekt F. W. Schoedder aus Iserlohn. Unter seiner Aufsicht entstand eine Anlage mit deutlichen Elementen des englischen Landschaftsparks. Weit geschwungene Wege, sanfte Bodenmodellierungen, kulissenartig gestellte Baumgruppen und Sichtachsen umschließen eine große, langgezogene Raumachse. Gepflegte Spazierwege und Ruheplätze bieten der städtischen Bevölkerung naturnahe Angebote zur Muße und Entspannung.
Eine Besonderheit des Gütersloher Volksparks ist die Eiswiese mit der so genannten Liebesinsel in der Mitte an der südlichen Grenze der Anlage. Bereits an der Wende zum 20. Jahrhundert wurde die Wiese von den Einwohnern als natürliche Eisfläche zum Schlittschuhlaufen und anderen Vergnüglichkeiten genutzt. Im Zuge der Instandsetzung im Jahre 2002 hat die Eiswiese ihre damalige Funktion wieder zurück erhalten. Außerdem wurden Sichtbeziehungen wieder hergestellt, das Wegenetz und die Spielplätze erneuert.
Der Obstgarten am Eingang des Stadtparks nimmt Bezug auf die Geschichte. Hier werden alte, zum Teil fast vergessene Obstsorten wie „Westfälischer Gülderling“ oder „Schöner aus Wiedenbrück“ kultiviert.
Der Botanische Garten entstand ab 1912 am Rand des Stadtparks. Karl Rogge (1884 – 1958) legte als erster Gütersloher Stadtgärtner einen Schaugarten mit typischen Gestaltungsmerkmalen der geometrischen Gartenkunst dieser Zeit an. Durch einen längeren Aufenthalt in Südafrika war er mit der englischen Reformbewegung der Gartenkunst in Berührung gekommen. Im Gegensatz zu den herkömmlich geographisch-systematisierenden botanischen Sammlungsgärten schuf Rogge in Gütersloh eher einen Sondergarten als Vorbild für die Villengärten der wohlhabenden Gütersloher Bürger. Gestaltprägende gartenarchitektonische Kennzeichen der Anlage sind geometrisch umgrenzte Wasserbecken, Laubengänge mit Sitznischen und hohen Hainbuchenhecken. Aus den Laubengängen heraus ergeben sich immer wieder neue überraschende Blickwinkel.
Der Reiz dieser Gartengestaltung wird zudem durch die Verwendung ausgesuchter und vielfältiger Pflanzenarten gesteigert. Über viele Jahrzehnte arbeitete Rogge an der Konzeption des Blumengartens. Bis 1952 wurden mehrere Bereiche neu hinzugefügt. 1992 fand eine umfassende Restaurierung des Gartens auf der Grundlage von alten Plänen und Fotografien statt. Bei der letzten Erweiterung 1997/98 sind zusätzliche Sonder- und Themengärten angelegt worden. Mit einem „Sonnengarten“, einem Apothekergarten, einem „Brunnengarten“ und einem naturnahen Garten ist der Botanische Garten ein attraktives und viel besuchtes Ausflugsziel. Dazu trägt nicht zuletzt das in den Botanischen Garten integrierte Palmenhaus Café bei.
Mit dem Geruchstunnel des dänischen-isländischen Künstlers Olafur Eliasson ist eine dauerhafte räumliche Inszenierung aus 50 verschiedenen Stauden und Gehölzen geschaffen worden. Sinnlich rankt sich die fein abgestimmte Komposition aus zarten Düften und würzigen Gerüchen von Rose, Clematis, Lavendel oder Thymian um das blanke zwölfeckige Stahlgerüst, das eine Art Laubengang bildet. Der Geruchstunnel soll für die Wahrnehmung und Veränderung in der Natur sensibilisieren. Irgendwann wird die Natur das Gerüst vereinnahmt haben.
Mit dem Licht- und Luftbad an der Dalke enstand im Jahr 2006 eine Insel zum Verweilen und zur stillen Erholung auf den bequemen Parkliegen. Über ein großzügiges Holzdeck kann man direkt bis an die Wasserfläche herantreten.
Der Gütersloher Stadtpark und der Botanische Garten haben zu allen Jahreszeiten etwas zu bieten. Besonders reizvoll sind die frühsommerliche Blumenpracht und die vielfältige Staudenpflanzung im Botanischen Garten. Bei sonnig-frostigen Temperaturen hingegen lädt die Eiswiese zum Schlittschuhlaufen ein.
Beide Anlagen stehen seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Sie stellen heute ein gut erhaltenes und vor allem gepflegtes Beispiel einer bislang in Westfalen deutlich vernachlässigten Parkgattung dar.
Stadtpark und Botanischer Garten Gütersloh
Parkstraße 51
33332 Gütersloh (Kreis Gütersloh, NRW)
Tel.: 05241-822749 oder05241-822423
E-mail: bernd.winkler@gt-net.de
http://www.stadtpark-guetersloh.de
Eigentümer: Stadt Gütersloh
Öffnungszeiten:
Der Park ist ganzjährig zugänglich
Preise:
Freier Eintritt, einige Veranstaltungen sind eintrittspflichtig
Touristische Informationen:
- Cafe/Restaurant: Palmenhaus-Cafe
- WC: In der Gastronomie
- Parken: Parkplätze an der Parkstrasse
- Minigolf im Park
- Übersichtskarte und weitere Informationen über den Park: ja
- Beschilderung im Park und an den Pflanzen: ja
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 2 Stunden und länger
- Barrierefreier Zugang: Die Wege im Park sind für Menschen mit Gehbehinderungen zugänglich
Anfahrt:
Vom Bhf. Gütersloh, Buslinie 45. Richtung Auf`m Reck bis Am Anger, 4 Min. Fußweg
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