Laudatio durch Philipp Sattler
Ende der 90er Jahre stand die Region Zeeuws-Vlaanderen vor mehreren Herausforderungen: Der Deich war schwach, die Küste musste verstärkt werden, die Wirtschaft und die Lebensqualität der Region befanden sich in einer leichten Krise. Durch die Vertiefung der Westerschelde war viel Gezeitennatur verloren gegangen. Mit Waterdunen wurde eine umfassende Gegenmaßnahme ergriffen. Waterdunen bringt alles zusammen: Gezeitennatur, Wassersicherheit, Küstenschutz, Salzwasseraquakultur, Natur, Erholung und wirtschaftliche Entwicklung. Sie sind ein einzigartiges Natur- und Erholungsgebiet für Einheimische, Tagesausflügler und Touristen.
Das Wasser in den Waterdunen stammt aus der Nordsee und wird durch einen Gezeitenkanal in das Gebiet geleitet. Die Gezeiten sind gedämpft, d.h. bei Flut nicht so hoch und bei Ebbe nicht so niedrig wie auf der Seeseite. Mit dem Wasser kommt Nahrung für Würmer, Krebse und Garnelen. Das wiederum zieht Tausende von Vögeln an. Unter dem Einfluss der Gezeiten entwickeln sich die seltenen Salzwiesen, in denen Meeresgemüse und Austern wachsen können.
Das erste Salzwasser wurde 2019 eingeleitet. Im Jahr 2022 wurde das Gebiet für Besucher geöffnet. Bis dahin sind 350 Hektar Wattenmeer, Salzwiesen und Erholungsgebiete entstanden. Außerdem wurden Vogelbeobachtungshütten, neue Wege, Fahrradwege, drei markierte Wanderrouten und Parkplätze gebaut. Es gibt einen Dünencampingplatz und Ferienhäuser. Die Waterdunen sind ein Klimaanpassungsprojekt, das auch die Wirtschaft ankurbelt und einen Beitrag zu Natur, Landschaft, Lebens- und Erholungsraum leistet.