1. Preis: “Schutz oder Entwicklung einer Kulturlandschaft”
Waterloopbos und Deltawerk// (Marknesse, Niederlande)
Im Jahr 1951 wurde Waterloopbos als Wald in einem Gebiet mit natürlichen Wasserläufen angelegt. 40 Jahre lang war hier die Heimat des Hydraulic Science Laboratory. In 35 großmaßstäblichen Modellen von Flussmündungen und Häfen, wie den Deltawerken und dem Hafen von Rotterdam, wurden Tests durchgeführt, um die Funktion von Wasserbauwerken vorherzusagen. Digitale Modelle machten solche Tests in den 1990er Jahren obsolet. Die Natur übernahm das Ruder und Waterloopbos ist jetzt ein nationales Denkmal, das von Natuurmonumenten verwaltet wird.
RAAAF und Atelier de Lyon haben das größte Bauwerk in das Kunstwerk Deltawerk// verwandelt. Die Betonstruktur, einst in einer strengen Linie, wurde mehrfach aufgebrochen. Betonplatten wurden herausgeschnitten, gedreht und gekippt. So wurde eine magische Erfahrung von Licht und Dunkelheit möglich und neue Ausblicke auf die Natur eröffnet.
5.000 qm der obersten Betonschicht wurden sandgestrahlt, um das Wachstum von Moos und Flechten zu fördern. In den kommenden Jahrzehnten wird das Deltawerk// zu einem grünen Denkmal, das Kunst, Natur und Technik vereint.
Die Vielfalt von Waterloopbos lockt immer mehr Besucher an. Es gibt inzwischen ein Besucherzentrum, und die Ingenieure, die früher im Labor arbeiteten, bieten dort nun Führungen an.
Laudatio durch Jacob Fischer (LYTT Architecture)
(Foto: Waterloopbos Deltawerk – © Natuurmonumenten – Martyn Hamer)