Botaniker und Hofgartendirektor
Der Sohn des für Wilhelmsthal zuständigen Hofgärtners Franz Carl Hentze begann seine Lehre bei Hofgärtner Ludwig Sennholz in Wilhelmshöhe. In der Zeit des Königreichs Westphalen hatte er, auch wegen seiner guten Französischkenntnisse, bis 1813 die Position eines Kontrolleurs der Hofgärten im Arondissement Kassel. Vom Kurfürsten Wilhelm I. (1743 – 1821) wurde Hentze aufgrund dieser engen Zusammenarbeit mit der westphälisch-französischen Verwaltung zunächst entlassen und musste als Gehilfe seines Vaters in Wilhelmstal arbeite. 1816 wurde ihm die Betreuung der Gartenanlagen im Kurort Gesundbrunnen bei Hofgeismar übertragen.
Kurfürst Wilhelm II. (1777 – 1847) schätzte Hentze sehr und ernannte ihn 1822 zum Kontrolleur über sämtliche kurhessischen Hofgärten, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung 1864 ausübte. 1834 wurde er zum Hofgartendirektor ernannt. In der Karlsaue, die ihm 1822 zur besondern Bearbeitung übertragen worden war, vollendetet Hentze die landschaftliche Umgestaltung nach seinen Vorstellungen, aber unter Beibehaltung der barocken Grundstruktur. Gemäß seiner Maxime: „Man braucht nur der Natur durch Kunst etwas nachzuhelfen, so schafft man einen der schönsten Naturgärten“ schuf er in den fürstlichen Parks von Wilhelmshöhe, Wilhelmsthal, Gesundbrunnen oder den Schlossgärten in Fulda und der Fasanerie neue qualitätvolle Landschaftspartien, die zu den besten des 19. Jahrhunderts gehören.
Als hervorragender Pflanzenkenner führte Hentze zahlreiche neue Gehölze und Stauden in der Karlsaue und der Insel Siebenbergen ein, die er auch in einer Publikation vorstellte (Verzeichnis der Zierbäume & Sträucher, welche in dem Königlichen Auepark bei Kassel sich befinden, 1868).