Pflanzensammler, Gartenkünstler, Botaniker, Kakteenexperte und botanischer Schriftsteller

Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck übernahm Ende des 18. Jahrhunderts die Regentschaft auf Dyck. Er war ein weltberühmter Botaniker und leidenschaftlicher Pflanzensammler, ließ sich unter anderem Kakteen aus kurfürstlichen Anlagen liefern. Bei Fürst Joseph gingen Leidenschaft und Wissenschaft Hand in Hand, 1834 listete er sämtliche auf Dyck wachsenden Pflanzen im „Hortus Dyckensis“ auf und hielt darin in Schrift und Illustration auch die Gestaltung von Park und Umgebung fest. Pflanzengattungen mit Namen wie „Dyckia“ oder „Salmea“ erinnern bis heute an die Zuchterfolge des Fürsten.

Ihm und seiner Ehefrau Constance de Théis, die zu jener Zeit bedeutende literarische Salons veranstaltete, ist die heutige Parkanlage in ihren wesentlichen Zügen zu verdanken. Mit ihrer Fülle an exotischen Gehölzen nimmt sie europaweit eine Sonderstellung ein. Unter Fürst Josephs Federführung wurde der Park als englischer Landschaftsgarten angelegt, in dem man bis heute seine gesammelten Raritäten wie den Ginkgo oder die Sumpfzypresse bestaunen kann. Fürst Joseph betrieb eine rege Korrespondenz mit dem Naturforscher Alexander von Humboldt und stand in Kontakt mit dem später so berühmten Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné und seinem Kollegen Maximilian Friedrich Weyhe. Selbst Freimaurer und dem Geiste der Aufklärung verbunden, richtete der Fürst 1842 im benachbarten Nikolauskloster die Rheinische Ackerbauschule ein und machte sich generell für die Belange der Landwirtschaft stark. 1839 zog Fürst Joseph ins warme Klima von Nizza, dort starb er 1861.