LimburgVerborgene Paradiese entlang der Maas
Die Identität Limburgs hat sich unter anderem aus der Sozial- und Kulturgeschichte im Strömungsgebiet der Maas entwickelt. Das typische Merkmal der Region ist der Reichtum an Schlössern, Landgütern, Klöstern und Festungsstädten, die in die Landschaft dieser Provinz eingebettet sind. Die Verbindung zwischen diesen Sehenswürdigkeiten ist die Maas, die die gesamte Provinz Limburg durchfließt und dem Besucher nach und nach ihre grünen Geheimnisse preisgibt.

Bei der Zusammenstellung der Gartenroute Limburg stand eine Auswahl von 140 Gärten aus der Region zur Verfügung. Die Provinz hat sich für eine „Gartenzeitreise“ entschieden, bei der die ausgewählten Gärten bestimmte, für ihre Zeit charakteristische Strömungen widerspiegeln.

In der Geschichte der Gärten lassen sich im Wesentlichen drei Epochen unterscheiden:

• die historische Epoche (französische Zeit bis zum Ersten Weltkrieg)

• die Jahre zwischen den beiden Weltkriegen und

• die moderne Zeit (ab dem Zweiten Weltkrieg bis heute)

Charakteristisch für die erste Epoche sind die Schlösser mit den dazugehörenden Domänen. Im unmittelbaren Umfeld der Schlösser wurden Parks und Gärten angelegt, vor allem mit klassischen Formen und Stilmerkmalen.

Von großer Bedeutung während der zweiten Epoche war im Süden Limburgs der Einfluss des staatlichen Bergwerkunternehmens „Staatsmijnen“, da es zur Verbesserung der Lebensbedingungen in diesem Gebiet zahlreiche Gärten und Parks anlegen ließ.

Im dritten Zeitabschnitt kommt eine Evolution im Bereich der privaten Gärten in Gang. Die Beschäftigung mit dem eigenen Garten entwickelt sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. In immer mehr Zuchtbetrieben und Gartenzentren wird ein großes Sortiment an Pflanzen, Sträuchern und Bäumen angeboten, die nun für jeden erschwinglich werden.

Eingebettet sind die Gärten in die vielfältigen Kulturlandschaften in Limburg, die sind zum großen Teil durch die Kultivierung entstanden sind, die bis in die Zeit um 7500 v. Chr. zurückreicht. Gärten und Parks sind ein Element dieser Kulturgeschichte Limburgs und haben einen besonderen Stellenwert.

Im Rahmen der Gartenroute Limburg wird dabei nicht nur der Entstehungsgeschichte der Gärten Aufmerksamkeit gewidmet, sondern auch dem Formenstil und der Bepflanzung. Die Gartenroute bietet somit einen Querschnitt durch die Gartenkultur und die Kulturlandschaften Limburgs. Gärten und Parks schaffen eine regionale Identität und sorgen dafür, dass Bewohner und Besucher sich hier wohl fühlen.

Limburg ist die südlichste Provinz der Niederlande. Im Norden grenzt Limburg an die Provinz Gelderland und an die Provinz Nord-Brabant, im Osten an Deutschland und im Süden an Belgien. Die Provinz entstand 1830, nachdem sie vom Wiener Kongress als elfte Provinz dem Königreich der Vereinigten Niederlande zugesprochen worden war. Heute umfasst Limburg etwa 40 Kommunen, in denen ca. 1.100.000 Menschen wohnen. Hauptstadt und Verwaltungszentrum ist Maastricht.

Das Wappen Limburgs besteht aus fünf Symbolen unterschiedlicher Herkunft, die von den Wappen früherer Fürstentümer oder Landstriche abgeleitet sind. Das Schild überspannt die Krone des früheren Herzogs von Limburg.

Limburg ist eine lang gestreckte Provinz, die zum größten Teil östlich und westlich der Maas liegt. Im äußersten Süden prägen Hügel, Bäche und Täler das Landschaftsbild, im Norden flache Sandgebiete. Die Maas fließt vom Süden nach Norden durch die Provinz. Die zahlreichen Burgen und Schlösser stehen in einer besonderen Beziehung zur Kulturlandschaft. Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass die ältesten menschlichen Niederlassungen der Niederlande in Limburg lagen.

In der Mitte und im Norden der Provinz, vor allem im Flutland entlang der Maas, war die Landwirtschaft in der Vergangenheit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Ab dem frühen 20. Jahrhundert nahm im südlichen Teil der Provinz die Zahl der Steinkohlebergwerke zu. Einige Reste dieser Bergwerkskultur, die dem Gebiet zu wirtschaftlicher Blüte verhalf, sind heute noch vorhanden. Aus dem Bergwerkssektor ist später die chemische Industrie entstanden, die heute noch in Limburg angesiedelt ist. In Mittel- und Nordlimburg spielen Acker- und Gartenbau sowie Viehzucht eine wichtige Rolle. Auch der Tourismus – mit Maastricht als zentralem Anziehungspunkt – hat sich in Limburg zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt.

Der Süden Limburgs ist ein städtisch geprägtes Gebiet. Maastricht, Sittard-Geleen und Heerlen-Kerkrade haben ihren Ursprung in Ansiedlungen, die später von Festungsmauern umgeben wurden und zu Städten heranwuchsen. Städtische Zentren in der Mitte und im Norden Limburgs sind Roermond, Weert und Venlo.

Die Provinz Limburg ist überwiegend katholisch (religiöses Zentrum ist die Bistumshauptstadt Roermond) und besitzt zwei Universitäten in Maastricht und Heerlen sowie mehrere Fachhochschulen.

Auf kulturellem Gebiet ist die Volkskultur von großer Bedeutung. Schützenvereine und Musikkapellen prägen die Kultur auf ganz charakteristische Weise. Veranstaltungen wie das Open-Air-Festival Pinkpop, das „Oud Limburg Schuttersfeest” und der Weltmusik-Concours in Kerkrade sind bis weit über die Grenzen hinaus bekannt.

Die Provinz Limburg besitzt eine vielseitige Landschaftskultur, die in Verbindung mit der regionalen Baukultur ein besonderes Ensemble bildet. Die Einzigartigkeit dieser Kulturlandschaft verleiht Limburg seinen speziellen Charakter. Das Kulturerbe umfasst Schlösser, Burgen, Kirchen, Höfe und geschützte Dorfkerne, die in der Region noch in vielen Erscheinungsformen vorhanden sind.

Ihr gutes Renommee als „grüne Provinz” verdankt Limburg auch den Gärten, die oft im Zusammenhang mit der bebauten Umgebung stehen. Im Laufe der Zeit wurde eine spezielle Gartenarchitektur kultiviert, stets im Stil der für die jeweilige Epoche charakteristischen Strömung. Beispiele sind Schlossgärten, Klostergärten, Stadtgärten und bäuerlichen Gärten, die in vielen gartengeschichtlichen Stilen vorkommen.

Die Landschaft in Limburg veränderte sich insbesondere infolge der industriellen und technischen Revolution, z.B. durch Kultivierung und den Abbau von Torf und Steinkohle.

Ab dem frühen 18. Jahrhundert wurden in Limburg Gärten im französischen Stil angelegt, vor allem bei Schlössern und Klostern. Als Reaktion auf diese Architekturform entstand der englische Landschaftsstil mit seinem offenen Gartencharakter. Auch heute noch können einige dieser Stilelemente bewundert werden.

Ein besonderes Landschaftsmerkmal findet sich im Süden von Limburg, wo sich große Steinkohlenbergwerke befanden. Die staatliche Bergwerksorganisation „Staatsmijnen”, die Eigentümerin verschiedener Konzessionen war setzte sich auch sehr für Park- und Gartenanlagen in Südlimburg ein. Hintergrund dieses Engagements war der Gedanke, dass der Staat als Arbeitgeber auch eine Verantwortung für das Wohlergehen der Arbeiter hatte. Daher sorgte „Staatsmijnen“ für Erholungsmöglichkeiten in der Nähe der Wohnsiedlungen.

Viele Entwürfe wurden von dem Gartenarchitekten John Bergmans erarbeitet, der Mitte des vorigen Jahrhunderts der Gartengestalter der „Staatsmijnen“ in Limburg war.

Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurden auch einige private Gärten – meistens in Baumschulen – entwickelt, die zugleich als Visitenkarten für das fachmännische Können ihrer Gestalter dienten. Aus diesen Initiativen entstanden später einige ganz besondere Gärten.

So kommen In Limburg viele verschiedene Gartenvariationen in unterschiedlichen gartenarchitektonischen Stilrichtungen vor. Einzeln oder in ihrer gegenseitigen Beziehung tragen sie zu der für die Gärten in Limburg typischen Landschaftskultur bei.

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