Atlantic Park, Santander (Spanien)


Europäischer Gartenpreis 2016 – 2. Preis

 

Architekten: Batlle i Roig, Barcelona

Der Atlantik Park wurde zwischen 2006 und 2008 auf einer großen, offenen Fläche am Rande der Stadt Santander im Norden von Spanien angelegt. Das Architekturbüro „Batlle i Roig“ aus Barcelona hatte den Wettbewerb gewonnen. Aufgrund seiner Lage in einer großen wachsenden Stadtregion, mit seinem rechtwinkligen Anschluss an den Strand El Sardinero, seiner Topographie entlang eines Flussbetts und seiner langen, schmalen Form (1.100 x 300 Meter), ist der Park ein wichtiges und zugleich außergewöhnliches Element in der Stadtstruktur.

Der Weg vom Haupteingang führt durch einen kleinen Hain aufwärts zu einem Aussichtspunkt und einem grünen Amphitheater. Von hier aus sind die beiden Nutzungsbereiche deutlich zu erkennen: die Zonen für größere Veranstaltungen und die kleinteiligeren Bereich, die zu einem einen Spaziergang einladen und es ermöglichen die Attraktivität des Parks zu genießen.

Ein großer künstlicher See nimmt den ganzen zentralen Bereich des Parks ein. Sein unregelmäßiger Uferverlauf soll an die Umrisse des Atlantischen Ozeans erinnern. Die bereits vorhandenen Bestände an Wasserpflanzen (Röhricht) wurden in den See integriert und zusätzliche Gräser und Seerosen angesiedelt. Damit ist ein idealer Lebensraum für eine Vielzahl von Vögeln und Amphibien entstanden.

Die Hänge des Parks sind in drei Ebenen gegliedert und werden durch entsprechende Rundwege und Querverbindungen erschlossen. Ein Rundweg führt entlang des See und der Uferbepflanzungen, etwa in der Mitte der Hanglagen verläuft der zweite Weg mit Plätzen zur Erholung und zum Spielen und der dritte Rundweg verläuft zumeist parallel zu den Straßen, die den Park begrenzen. Am Rande der zentralen Ebene sind kleine Terrassen mit holzgefassten Beeten entstanden, die mit Pflanzen aus allen Breiten der Atlantikküste begrünt sind. Weiter oberhalb befinden sich größere Flächen, entweder als offene Grünflächen oder als kleines Arboretum mit heimischen Bäumen oder solche aus anderen Zonen des Atlantiks.

Über die Wasserflächen und durch die Röhricht- und Graszonen führen Stege, deren Einfluss auf die hydraulischen und biologischen Strukturen minimiert wurde. Der Verlauf dieser Stege zeichnet bekannte Reisewege über den Atlantik nach: Christopher Columbus, die Routen des Sklavenhandels, Handelswege zwischen Europa und den Vereinigten Staaten.

Heute hat sich der Park auch als Ort verschiedenster Veranstaltungen etabliert und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration verschiedener Nutzungen in die sich verändernden urbanen Strukturen. Die Fläche hat sich von einer Barriere und einer wilden Deponie zu einer Achse für die Nutzung durch die Bevölkerung entwickelt. Sie ist das Rückgrat für die Organisation der Struktur der zukünftigen Stadt.

Link zur Website von Batlle i Roig.