Die Salzförderung ist in Bentlage seit 1022 beurkundet. Während des 15. und 16. Jahrhunderts siedeten die Mönche des Kreuzherrenklosters das Salz vorwiegend zur Eigenversorgung. Im frühen 17. Jahrhundert verpachteten sie die Solequellen an die adlige Familie von Velen aus Raesfeld. Die neuen Besitzer waren über die Ergiebigkeit der Bentlager Solequellen so erfreut, dass sie diese als „Gottesgabe“ bezeichneten und die Saline mit zwei Siedehäusern und einem kleineren Strohgradierwerk ausbauten.
Durch die Wirren und Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges kam die Salzproduktion fast zum Erliegen, bis 1735 der Fürstbischof von Münster, Clemens August von Bayern, der Familie von Velen die Berechtigung zum Salzsieden entzog.
Um die gewinnträchtige Salzgewinnung neu aufzubauen, erfolgte zwischen 1743 und 1751 der großzügige Ausbau der Saline. Die Bauleitung über die verschiedenen Bauten der Anlage mit einem fast 300 m langen Schwarzdorn-Gradierwerk und dem von der Ems abgeleiteten Salinenkanal hatte der berühmte westfälische Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun. Das Wasser des Salinenkanals wurde zum Betrieb der Maschinen für die Soleförderung benötigt.
Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte die starke Konkurrenz der Steinsalzbergwerke den Betrieb der Saline unrentabel. Nach der Umstellung auf den wirtschaftlicheren Bade- und Kurbetrieb erfolgten 1890 der Bau des Badehauses, 1901 die Eröffnung des Kurhauses und 1910 im Nordosten der Anlage das Kinderkurheim „Haus Sonnenschein“.
Trotz vieler Erwartungen konnte sich der Kurbetrieb in der nachfolgenden Zeit nicht richtig etablieren. Schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde das Kurhaus als Militärlazarett genutzt und 1917 an den Orden der Barmherzigen Schwestern in Münster verkauft. Die 1923 von der Stadt übernommene Saline und das Solbad mussten in der nachfolgenden Zeit immer weitere Verluste hinnehmen. Ein Unwetter zerstörte 1940 den etwa 140 m langen Mittelteil des Gradierwerkes. 1959 wurde schließlich die Soleförderung eingestellt und das Solbad bis zur Schließung im Jahre 1974 mit Sole über eine mehrere Kilometer lange Rohrleitung aus dem benachbarten Salzbergen versorgt.
Heute wird eine neue Solebohrung nur noch zum Betrieb des Gradierwerkes als Freiluftinhalatorium verwendet. Das Kinderkurheim „Haus Sonnenschein“ wurde zum Berufskolleg für Sozial- und Heilpädagogik des Bistums Münster ausgebaut. Im alten Kurhaus mit seinen umfangreichen Anbauten führen die Ordensschwestern das Erholungs- und Exerzitienhaus „Gertrudenstift“ und im ehemaligen Badehaus ist ein Gastronomie- und Hotelbetrieb untergebracht.