Die historische Betrachtung der Anlage ist durchaus lohnenswert: In der stark befestigten Stadt Münster blieb der Lauf der Aa vom 13. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert. Das Flüsschen füllte die Wassergräben der mächtigen Stadtbefestigung, trieb Mühlen an und wurde zugleich zur Entsorgung des Abfalls und der Fäkalien genutzt.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erörterte der Zoodirektor Professor Landois die Vorteile eines Sees vor den Toren der Stadt. Als Vorbild verwies er auf die Anlage der Binnen- und Außenalster in Hamburg. Ein künftiger See würde nicht nur die Attraktivität des benachbarten Zoos erhöhen, sondern sollte auch durch dosierte Wassergaben die angesammelte Kloake in der Altstadt beseitigen.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein kam es in der Stadt immer wieder zu katastrophalen Überschwemmungen, die erst durch die Kanalisierung des Flüsschens und die Anlage des Aasees behoben werden konnten. Zwischen 1926 und 1934 wurde im Südwesten der Stadt durch die Aufstauung der Aa der See geschaffen.
Bis zum Ende der 1930er Jahre war auf dem Vorplatz des Aasees ein großer Dahliengarten mit 40.000 Pflanzen angelegt. Die westliche Erweiterung des Aasees hinter der Torminbrücke zwischen 1972 und 1976 vergrößerte seine Fläche fast um das Doppelte.