Panoramic-08_Bildgröße ändernWahrscheinlich war La Roche Jagu schon Zeuge der Schlacht von 936 auf der gegenüberliegenden Uferseite im Moor von Plourivo. Von dieser Schlacht heißt es, dass Alain Barbe Torte mit seinem Sieg über die Normannen der hundert Jahre währenden Invasionen ein Ende setzte. Zwar gibt es darüber keinerlei schriftliche Quellen, doch können wir sicher annehmen, dass es eine aus Holz gebaute Festung in der Nähe der Stelle gab, an der die heutige Burg 500 Jahre später errichtet wurde.

La Roche Jagu hat trotz allem sehr unter Angriffen und Plünderungen gelitten. Das Originalgebäude, das auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, wurde 1394 von Anhängern Olivier de Clissons zerstört. Catherine de Troguindy konnte die Burg 1405 wieder errichten “… unter der Bedingung, dass der Herzog immer Zugang ohne Widerstand der besagten Catherine haben möge.”

Das heutige Gebäude hat sehr viel vom Charakter des Vorgängerbaus, der hauptsächlich zu Wohnzwecken genutzt wurde, bewahrt. Die imposanten Wehranlagen – insbesondere die an der Nordostfassade mit Blick auf den Trieux – sind gut erhalten. Während sich der Brüstungsumgang und die Wachtürme potenziellen Angreifern trotzig präsentieren, zeigt die Innenhoffassade elegante Verzierungen mit großen Fenstern und gotischer Ornamentik.

Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert waren die Ländereien der Herren von La Roche Jagu vielfachen Veränderungen unterworfen. Nach dem Tod von Louis d’Acigné war La Roche unbewohnt, so dass die Wohnbereiche bis heute innenarchitektonische Elemente aus dem 15. und 16. Jahrhundert aufweisen. Das Chateau diente als Garnison und als Bauernhof bis es 1958 dem Conseil Général des Côtes d’Armor übergeben wurde. Heute ist das Chateau unbewohnt, es wird ausschließlich für künstlerische Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt, die das herrliche Natur- und Kulturerbe der Côtes D’Armor zum Thema haben.