Als Landesburg der Kölner Erzbischöfe ist das Wasserschloss Hovestadt seit Mitte des 13. Jahrhunderts an diesem ehemals strategisch wichtigen Stützpunkt zwischen Münster und Kurköln nachweisbar. Nach mehrfacher Zerstörung und völligem Verfall wurde das Schloss 1563 – 1572 in der noch heute erhaltenen Form neu errichtet. Auffällig ist die prächtige Fassadengestaltung des Baumeisters Laurenz von Brauchum, herausragendes Beispiel seiner Kunst des Fassadenschmuckes im abgewandelten Florisstil. Seit 1710 sind die Grafen von Plettenberg Eigentümer des Schlosses; sie bewohnen es seit 1733.
Im großen Hausteich liegt auf einer Insel das wohl ursprünglich als Vierflügelbau geplante Herrenhaus. Ausgeführt wurden lediglich der jeweils zweigeschossige Nord- und Ostflügel, ergänzt um einen dreigeschossigen Pavillonturm mit geschwungener Turmhaube. Die plastischen, formenreichen Ziermuster aus vorgesetzten Ziegeln machen den besonderen Reiz der wasserseitigen Fassaden aus. Hingegen sind die hofseitigen Fassaden deutlich schlichter gestaltet.