Schlossgarten Schwetzingen (Schwetzingen, Deutschland)
Die Laudatio von Ronald Clark für Schwetzingen hier als PDF!
Der Schlossgarten Schwetzingen zählt mit der vollkommenen Verbindung aus geometrischem und landschaftlichem Stil zu den Meisterwerken europäischer Gartenkunst.
Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz ließ im 18. Jahrhundert zunächst den Garten der Sommerresidenz im französischen Barockstil erweitern. Hofgärtner Johann Ludwig Petri entwarf dabei 1753 das Parterre inmitten eines kreisförmigen Raumes, der durch Zirkelgebäude und Laubengänge gefasst wurde. Die Hauptachse wurde aufwendig mit Blumenrabatten, Wasserspielen und Heckenzonen geschmückt. Später gelang es Nicolas de Pigage, den Garten deutlich zu erweitern und mit Skulpturen und raffinierten Gartenarchitekturen wie der Gartenmoschee auszustatten. Zudem realisierte Friedrich Ludwig von Sckell mit Schwetzingen einen der ersten englischen Landschaftsgärten in Deutschland.
Der Europäische Gartenpreis würdigt insbesondere die theoretisch fundierten und beispielgebenden Maßnahmen der letzten Jahre wie z.B. die Wiederbepflanzung der Ulmenquincunx und des Bosketts anhand von Planüberlagerungen, Grabungen zum Wegeverlauf des Merkurtempels, die Analyse von Steinsetzungen und der Verwendung von Pappeln und Fichten am Merkurtempel oder auch die Wiederanlage der Baumschule u.a. mit Buchen verschiedener Provenienzen. Nicht zuletzt nimmt Schwetzingen auch beim Thema historische Gärten im Klimawandel eine führende Position ein.
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Foto: Uschi Wetzel