1. Preis: “Entwurf oder Konzept eines zeitgenössischen Parks oder Gartens”
The Third Train (Compiègne, Frankreich)
Paysarchitectures: Gilles Brusset, Francesca Liggieri
Atelier eem: Marc Blume
Die Region Hauts-de-France, die von den Kriegen des 20. Jahrhunderts schwer getroffen wurde, hat sich entschieden, ihr Erbe und ihre Widerstandsfähigkeit mit den „Gärten des Friedens“ zum Ausdruck zu bringen. Der erste dieser Gärten, „The Third Train“, liegt im Wald von Compiègne, einem der bedeutendsten Orte des Ersten Weltkriegs.
„The Third Train“ ist ein Unterholzgarten, der sich auf die symbolische Parallele zwischen den Spuren der Schützengräben des 14/18er Krieges (angreifen und verteidigen) und den von Myzelien gezeichneten Formen (leben und wachsen) bezieht. Das Konzept vermittelt die Idee eines unbegrenzten Gartens, der sich ausdehnt, während man ihn durchwandert.
Diesem Muster folgend, schlängeln sich Wege durch das Unterholz und münden immer wieder in offenere, runde Bereiche, die den Blick auf Elemente des Waldes konzentrieren.
Die Hauptachse wird durch die namensgebende Holzskulptur akzentuiert. Diese 70 m lange Skulptur erinnert an die beiden Züge, in denen der Waffenstillstand vom 11. November 1918 und der vom 22. Juni 1940 unterzeichnet wurden. Über dem Boden schwebend, weist „The Third Train“ in die Mitte der Lichtung und durchquert horizontal das Unterholz. Sie ist mit kleinen Spiegeln besetzt, die zum Himmel gerichtet sind und die Skulptur wie ein Juwel im Wald schimmern lassen.
Laudatio durch Lieneke van Campen (Karres en Brands)
(Foto: Pierre-Yves Brunaud)