Das Château de la Ballue und seine Gärten liegen oberhalb des grünen Tals des Couesnon und bilden mit der umgebenden Landschaft eine vollkommene Einheit.
Der vom Manierismus beeinflusste Garten ist
– eine zeitgenössische Interpretation des Formschnitts, nach italienischen Vorbildern der „arte topiaria“ aus dem 16. Jahrhundert angelegt und in der Tradition der Gartenkunst des Barock stehend
– ein labyrinthartiges Gefüge aus geheimnisvollen Alleen und Durchgängen, geschaffen, um Auge und Ohr anzuregen
– ein intimer Garten mit gebrochenen Perspektiven, der von einer diagonalen Achse durchzogen wird
– eine Folge von 13 Gartenräumen, die asymmetrisch angeordnet sind und den Besucher immer wieder überraschen.
Auf einer Fläche von 2 ha sind zwei sehr unterschiedliche Gärten nebeneinander gestellt, die Trennung wird durch eine lange, mit Glyzinen bewachsene Arkade markiert, die zwischen zwei Reihen säulenartig beschnittener Eiben verläuft.
Die grünen Wände der Gartenräume dienen zeitgenössischen Skulpturen als Hintergrund.
Das Wegenetz führt den Besucher unter anderem zum geheimnisvollen Wäldchen, dem Musikwäldchen, dem Farngarten, zum Hain der Düfte, zum grünen Theater, zum Dianatempel und schließlich zum Labyrinth.
Das Château de la Ballue und seine Gärten liegen oberhalb des grünen Tals des Couesnon und bilden mit der umgebenden Landschaft eine vollkommene Einheit.
Dem Parterregarten schließt sich, getrennt durch eine mit Glyzinen bewachsene Arkade und eine Allee aus säulenartig beschnittenen Eiben, die von François Hébert-Stevens und dem Architekten Paul Maymont geplanten Gartenräume an, die sie auf Anregung der Verlegerin Claude Arthaud im Stil eines modern inspirierten Manierismus ausgeführt haben.
Nachdem der Besucher unter einem Bogen aus Goldregen und weißen Glyzinen hindurchgegangen ist, erblickt er den Zauberhain durch ein Fenster, das in die Hecke eingeschnitten ist. Der Name des Hains steht in der Tradition der literarischen Wortspiele, die im 17. Jahrhundert so beliebt waren. Er nimmt Bezug auf den Roman „Zimmer mit Aussicht“ von E.M. Forster. Die Handlung spielt in der Toskana, und wenn man genauer hinschaut, gleicht die hiesige Landschaft der Toskana, sogar Zypressen wachsen hier.
Im Schatten einer Magnolia grandiflora gedeihen immergrüne Farne. Große, mit Farn bewachsene Flächen in der Region zogen in der Vergangenheit zahlreiche Glashersteller aus Murano an, denn Farnasche hat die Eigenschaft, den Schmelzgrad der Glasmasse herabzusetzen. Dies ist auch die Erklärung dafür, dass auf la Ballue 1808 eine Glasfabrik gegründet wurde.
Der „Bewegte Garten“ präsentiert sich ausschließlich mit Formschnittgehölzen: Buchsbaum, Eiben und Ilex sind zu Kugeln, Kuben, Kegeln und Spiralen geschnitten. Die sanften Wellenformen werden durch die Blätter des Frauenmantels (Alchemilla) betont, deren Blätter und Blüten an die bewegte See mit einem Gischtkranz erinnern. Wenn die Alchemilla blüht, ist dieser Raum von einem Leuchten erfüllt.
Der „Hain der Düfte“ mit seinen runden und dreieckigen Nischen, erinnert an mittelalterliche Chorbauten, seine Mitte nimmt ein achteckiges Wasserbecken ein, das mit Seerosen bepflanzt ist. In den Töpfen werden Duftpflanzen kultiviert, daneben ranken Jasmin und Geißblatt.
Das „Scharnier“ verbindet die beiden versetzt angeordneten Diagonalachsen. Von hier öffnet sich der Blick in die Landschaft, der von einer Kirschlorbeerhecke gerahmt wird.
Die „Diagonalachse“ wird von Lebensbäumen (Thuja) gerahmt. Sie führt durch den grünen Tunnel hindurch, der sich auf beiden Seiten zu halbrunden, von Zypressen gerahmten Räumen weitet. Den besonderen Reiz dieses Gartenraumes macht das geheimnisvolle Spiel von Licht und Schatten aus.
Das „Grüne Theater“ ist ein Halbrund mit Wänden aus wellenförmig beschnitten Eiben. Dieser Raum mit vier seitlichen Bühnenzugängen, einer grünen Kulisse und einem Rasenpodest wird als Freilufttheater genutzt.
Der Dianatempel wurde nach Vorbildern des Architekten Claude-Nicolas Ledoux (1736-1806) konzipiert. Der Besucher ist eingeladen, sich auf die Bodenplatte vor dem Garten zu stellen. Von hier kann er beide Alleen überblicken, die Thujenallee auf der rechten und die Lindenallee auf der linken Seite.
Von der Lindenallee aus, öffnen sich die Blicke in das Tal des Couesnon. Die Allee wird seit 2006 wieder schirmförmig geschnitten, so dass sich die Kronen zu einem Dach schließen.
Das „Musikwäldchen“ ist ein von hohen grünen Wänden umschlossener Raum, in dem man dem Vogelgezwitscher, dem Rascheln der Blätter und anderen Geräuschen der Natur zuhören kann.
Das Labyrinth ist ein verborgener Raum im Raum, wo der Besucher versucht ist, nicht nur die dem Garten innewohnende Logik, sondern auch seine eigene Wahrnehmung infrage zu stellen.
Ein Höhepunkt der Gärten ist die 50 Meter lange, zu Säulen beschnittene Eibenallee, die von 22 zu Girlanden gezogenen Glyzinen überdacht wird. Das Spiel von Licht und Schatten ist besonders zur Blütezeit spektakulär.
Der klassische, von François Hébert-Stevens entworfene Parterregarten betont und harmoniert mit der Architektur der Südfassade des Schlosses aus der Zeit Ludwig XIII. Der formale Parterregarten ist vor allem auf seine optische Wirkung mit Blick von oben aus dem Schloss angelegt. Er ist eine nach den Regeln der Logik und der Mathematik geordnete Natur, ein geometrisches Spiel von Wegen, Dreiecken und sechseckigen Kreuzungspunkten. Die vertikalen Akzente setzen Buchsbaumkugeln und hochstämmige Goldligusterkugeln. Der Garten setzt sich in der Landschaft fort, und die Landschaft ist Teil des Gartens. Durch die Venuspforte, gelangt man vom Parterregarten in den „Jardin des Douves“, den Burggrabengarten.
Der Ehrenhof ist ein regelmäßig angelegter Gartenraum, der die Nordfassade des Schlosses betont. Er wird auf seiner Westseite von drei etwa 250 Jahre alten Linden gesäumt.
Adresse:
Jardins du Chateau de la Ballue
35560 Bazouges la Perouse
Lat 48.443508 – Lon -1.539254
chateau@la-ballue.com
www.laballuegarden.com
Eigentümer: Privat
Eintrittspreis: Erwachsene 9,50 Euro, Andere 7,50 Euro
Öffnungszeiten:
Jeweils von 10:00 – 18:30
Vom 16. März bis 28. Mai 2017: Do-So
Vom 29. Mai bis 1. Oktober 2017: täglich
Vom 2. Oktober bis 12. November: Do-So
Führungen: 80 Euro plus Eintritt (durch die Besitzerin und/oder Chefgärtner)
Kulturprogramm: Klassische Konzerte, Tanzveranstaltungen etc.
Touristische Informationen:
B&B: ja
Shop: ja
Restaurant/Café: ja
WC: ja
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