Mit dem Nordpark verbinden die Besucher heute die große Wasserachse, den Japanischen Garten, den Aquazoo und die farbenfrohen Akzente durch den üppigen Blumenschmuck.
Entstanden ist der Nordpark 1937 im Rahmen der „Großen Reichsausstellung Schaffendes Volk“. Die Anlage ist ein wichtiges Zeugnis für die Gartenarchitektur der 1930er Jahre. Gestalterisches Rückgrat bilden lange Fluchten, untergliedert durch Querachsen und architektonisch gestaltete Plätze.
Nach dem Krieg sind unter Beibehaltung der Gesamtkonzeption dem Park neue Inhalte mit vielseitigen Angeboten für die Erholung im Grünen gegeben worden.
Eine eindrucksvolle Gartenachse bildet den Auftakt eines Parkbesuchs. Die Achse reicht von der Brunnenanlage mit Kaskadenbecken und Fontäne mit anspruchsvoll gestaltetem Blumenbeet, über die Blumenachse mit eingestreuten Sommerblumenbeeten bis hin zum üppig bepflanzten Blumenring. Dieser leitet den Besucher gleichsam wie ein Drehkreuz weiter in die hinteren Parkbereiche.
Eine besondere Bereicherung erfuhr der Nordpark 1975, als die Japanische Gemeinde den Düsseldorfern den „Japanischen Garten am Rhein“ zum Geschenk machte. Auf 5000 Quadratmetern entstand nach Plänen der Gartenarchitekten Iwakii Ishiguro & Sohn / Tokyo eine Anlage mit einem Wasserfall, Weiher, malerischen Felsen, Azaleen, Fächerahorn und geschnittenen Kiefern.
Der Nordpark präsentiert sich auch heute noch in weiten Bereichen so, wie er 1937 nach Plänen des damaligen Düsseldorfer Gartenamtsdirektors Willi Tapp angelegt wurde.
Den Auftakt eines Besuchs im heutigen Nordpark bildet eine lange Gartenachse die 1937 als „Großer Garten“ bezeichnet wurde. Die Wasserspiele setzen sich zusammen aus einer 170 Meter langen Wasserachse, die aus beidseitig angeordneten Düsen einen regelrechten Wassertunnel bildet. Vor der Brunnenanlage befindet sich ein großes Blumenbeet, welches mit Frühlings- und Sommerflor sehr aufwändig bepflanzt wird. Eingefasst wird dieser Parkteil durch vier Meter hohe Hainbuchen-Hecken.
Beidseits entlang der Wasserachse waren die so genannten “Ständischen” aufgestellt: 12 Skulpturen, von denen einige auch heute noch an ihrem Platz stehen.
Über eine Treppenanlage beidseits der Wasserbecken gelangt man auf den etwas höher gelegenen Fontänenplatz. Das große Bassin aus Muschelkalk misst 35 mal 35 Meter. Der rechtwinklige Platz ist von vier Pergolen gefasst, an denen Kletterpflanzen empor ranken. Mächtige Platanen stehen an den äußeren Ecken des Fontänenplatzes.
Auf der nördlichen Platzseite befindet sich das Ballhaus. Ursprünglich diente es als Gartenhalle, heute wird es für wechselnde Kunstausstellungen genutzt.
Hinter dem Ballhaus erreicht man den Tanzring, eine kreisförmige Rasenfläche, von fünf Stufen eingefasst. Die Stufen werden jährlich mit Sommerblumen bepflanzt. Während der Reichsausstellung diente die Fläche zur Vorführung von Volkstänzen, wurde wie eine Art Freilichttheater genutzt. Zwanzig hohe Hainbuchen, in Kegelform geschnitten stehen auf der den Tanzring umgebenden Rasenfläche.
Über eine Querverbindung gelangt man zurück zur Gartenachse, die sich unterhalb des Fontänenplatzes fortsetzt. Die Blumenachse zeigt den Besuchern heute zahlreiche Beete, die in Gruppen in der langgestreckten Rasenfläche eingebettet sind. Auch diese Beete werden im Frühjahr und Sommer mit einjährigen Blumen bepflanzt.
Das Ende der Gartenachse markiert der Blumenring, eine kreisförmig angelehnte Wechselbeetfläche mit einer kinetischen Plastik von George Rickey im Zentrum. Von dort gelangt der Besucher zur großen Zedernwiese, mit rund 20 eindrucksvollen Atlaszedern. Einen sehr schönen Kontrast zu den dunklen Zedern bilden mehrere Trauerweiden.
In der nordwestlichsten Ecke des Nordparks, dort wo der Park am stillsten und beschaulichsten ist, finden Besucher ein Gartenjuwel der besonderen Art: den “Japanischen Garten am Rhein”. Ein von japanischen Firmen und der japanischen Gemeinde in Düsseldorf gegründeter Verein hat den Garten der Düsseldorfer Bevölkerung 1975 als Zeichen besonderer Verbundenheit geschenkt. Der Blick, der sich beim Betreten des 5.000 Quadratmeter großen Gartens bietet, erschließt schnell einige der fernöstlichen Besonderheiten. Ein Rundweg führt die Besucher durch den Garten. Durch die Schiffsanlegestelle wird die Erinnerung an Bootsfahrten geweckt. Die Bäume – meist Kiefern und japanischer Fächerahorn – sind auf spezielle Art und Weise beschnitten.
Gegenüber dem Japanischen Garten gelangt man in den Kakteen- und Sommergarten. Beide Sondergärten wurden 1958 von Georg Penker angelegt. Diese Gärten zeigen die Gestaltung der 1950er Jahre: Asymmetrische Formen, geschwungene Linien und fließende Übergänge sollen Transparenz und Leichtigkeit vermitteln.
Vorbei an einer Fußgängerbrücke, die 1971 angelegt wurde, gelangt der Besucher zum Parkausgang und von dort direkt an den Rhein. Der Hauptweg führt die Parkbesucher weiter zu einer Terrassenanlage mit Pergola. Hier befindet sich die Skulptur „Die Sitzende“ von Bildhauer Johannes Knubel (1877-1949).
Danach gelangt man zum Wassergarten, der seit der Reichsausstellung fast unverändert erhalten geblieben ist. Eine Pergola aus Naturstein-Pfeilern rahmt den Garten ein. An den Pfeilern rankt üppiger Blauregen, dessen Blüten im Mai mit den Staudenpflanzungen beidseits an den Zugängen zum Wassergarten ein stimmiges farbliches Bild liefern. Mittig befindet sich ein großes Wasserbecken mit Seerosen.
Vom Wassergarten aus kommt man durch eine wiederhergestellte Allee von 102 Säulenpappeln zum Löbbecke-Museum und Aquazoo. Die halbrunde Terrasse hinter dem Aquazoo und die Treppenanlage, die auf die Achse der Allee führte, sind noch von der 1920 angelegten Anlage erhalten geblieben.
Adresse:
Nordpark
40474 Düsseldorf
Kaiserswerther Straße 390 (Haupteingang)
Website: www.duesseldorf-tourismus.de/sehenswuerdigkeiten/parks/nordpark/
Eigentümer: Landeshauptstadt Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Der Park ist ganzjährig öffentlich zugänglich.
Preise:
Eintritt frei
Führungen werden durch das Gartenamt angeboten, Tel. +49 (0) 211 8994800
Kulturprogramm und Ausstellungen:
wechselnde Kunstausstellungen im Ballhaus
Touristische Informationen:
- Museum: Aquazoo / Löbbecke Museum: www.duesseldorf.de/aquazoo/index.shtml
- Restaurant/Cafe: am Park
- WC: behindertengerechte öffentliche Toilette im Park
- Parken: gebührenpflichtige Parkplätze vor dem Haupteingang Kaiserwerther Straße 390
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 2 Stunden
- Barrierefreier Zugang: Die Hauptwege sind für Menschen mit Mobilitätsbehinderung zugänglich
- Programm für Kinder: Kinderspielplatz im Park, große Ballspielwiese (Engländerwiese)
- Hunde: Hunde sind im Park an der Leine zu führen. Hundeauslaufplatz Nähe Grünewaldstraße
- Fahrräder: Radfahren ist im Park nicht gestattet
Übersichtskarte und weitere Informationen im Park: Einen Plan zu den Gärten finden Sie hier als PDF. In den Gartenräumen stehen Hinweistafeln mit Plänen und Texten zur Geschichte des Parks.