Die Hardt liegt zentral zwischen den Wuppertaler Stadtteilen Elberfeld und Barmen. Sie erhebt sich bis zu einer Höhe von 95 m über der Wupper. Von allen Bereichen der Hardt öffnen sich dem Besucher schöne Ausblicke auf die Hardt und die dicht besiedelte Stadtlandschaft. Diese ist nahezu vollständig von Höhenzügen umgeben, auf denen sich Wälder, Wiesen und Parkanlagen befinden, die sich teilweise bis in die Innenstadt erstrecken.
Im östlichen Bereich liegt in steiler Hanglage der Hardtwald (Mischwald aus Buchen, Eichen und unter Naturschutz stehendem Ilex), der bis zur Wupper reicht und von der Stadt Barmen und dem Barmer Verschönerungsverein Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Waldpark gestaltet wurde.
Der westlich liegende Parkbereich besteht aus fünf Gartenräumen, die zwischen 1807 und 2007 in jeweils zeitgenössischer Gestaltung angelegt wurden. Sie wurden – ausgenommen die 2007 fertiggestellte Erweiterung – zum 200jährigen Bestehen des Parks als Gartendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen.
Der ab 1807 gestaltete romantische Landschaftsgarten gehört zu den ältesten von Bürgern initiierten Anlagen in Deutschland. Einer der Gartenräume wurde 1882 von dem international bekannten Königlich Preußischen Gartenbaudirektor Heinrich Siesmayer ausgeführt. Der Botanische Garten besteht seit 1890.
1807 wurde auf Veranlassung des Arztes Dr. Anton Diemel der romantische Landschaftsgarten der alten Hardt angelegt, der zu den ältesten von Bürgern initiierten Anlagen in Deutschland gehört. Bis 1882 wurde der Landschaftsgarten um einen aufgelassenen Steinbruch in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung erweitert. Abweichend von Anlagen des Adels erinnern die seltenen ab 1817 von Bürgern gestifteten Denkmäler ausschließlich an Bürger, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben und an nationale Ereignisse.
1880 beauftragte der Hardt-Verein den Königlich Preußischen Gartenbaudirektor Heinrich Siesmayer (1817-1900) mit der Erweiterung der Hardt-Anlage, die 1882 fertiggestellt wurde. In seinen Lebenserinnerungen schreibt Siesmayer: „Die Hardtanlage mit ihren schwierigen Bodenverhältnissen ist eine meiner bedeutendsten Ausführungen in Gebirgslagen…“. Dieser Landschaftsgarten ist geprägt durch großzügige Wiesenflächen, die von rahmenden Strauch- und Baumgruppen umgeben sind. Von vielen Stellen öffnen sich Sichtfenster auf den im Tal liegenden Stadtteil Elberfeld und in die Landschaftsgärten.
1954 wurde der Bergrücken der Hardt, der die Verbindung zur östlichen Hardt herstellt, zu einem weiträumigen Landschaftsgarten gestaltet, an dessen höchster Stelle der Bismarckturm steht. Von dort ist ein beeindruckender Ausblick auf große Teile des von Grünflächen durchzogenen Wuppertaler Stadtgebietes möglich. Innerhalb der Anlage befindet sich ein Rosengarten.
2007 – im Zusammenhang mit der Regionale 2006 – wurde die Fläche der ehemaligen Stadtgärtnerei zeitgenössisch umgestaltet. Vor dem Haupteingang des Botanischen Garten wurde/n ein zentraler Platz angelegt und drei Glashäuser für Zwecke des Botanischen Gartens errichtet, und zwar ein Kakteenhaus, ein Haus für Zwiebel- und Knollengewächse sowie ein Warmhaus für tropische und subtropische Pflanzen. Die restliche Fläche wurde zu einem weiträumigen Park gestaltet. Der Platz erhielt als belebendes Element eine Wassertreppe. Der Gartenraum wird abends durch eine kunstvolle Lichtgestaltung stimmungsvoll beleuchtet.
Mit der Restaurierung des Diemel-Denkmals kann seit 2017 eines der seltenen von Bürgern im frühen 19. Jahrhundert für einen Mitbürger gestiftetes Denkmal wieder seine volle Wirkung erzielen. Dies wurde durch den Förderverein historische Parkanlagen Wuppertal e. V. und die Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal e. V. ermöglicht. Weitere Informationen hierzu in einem PDF-Dokument.
Weiterführende und ergänzende Informationen zur Geschichte der Hardt.
1890 wurde der Botanische Garten gegründet und 1910 an seinen heutigen Standort in den von den Familien Eller/Vogdt seit dem frühen 19. Jahrhundert angelegten Landschaftsgarten verlegt. Eine sehenswerte unregelmäßig gegliederte Gebäudegruppe rahmt den Botanischen Garten an seiner höchsten Stelle ein. Die Gebäudegruppe besteht aus der 1838 zum Elisenturm umgebauten ehemaligen Mühle und dem in mehreren Abschnitten im 19. Jahrhundert erbauten Landhaus (Villa Eller) mit Orangerie. Der Baustil des Elisenturms ist klassizistisch. Das Landhaus wurde im Stil der Neurenaissance errichtet.
In den Elisenturm ist ein runder überkuppelter Saal von hoher künstlerischer Qualität eingebaut. Die Wandflächen sind aus rotem Marmorstuck. Stuckierte Kassetten, in die florale Stuck-Ornamente eingefügt sind, schmücken die Kuppel. Im Turm befindet sich eine Dauerausstellung über die Geschichte des Gartendenkmals Hardt/Botanischer Garten. Von der Aussichtsplattform hat der Besucher einen herrlichen Rundblick über das Gartendenkmal und die Stadtlandschaft.
Das Landhaus ist mit einer aufwändigen Innenarchitektur im Stil der Neurenaissance ausgestattet. Die Orangerie des Landhauses wurde von außen mit hochwertigen geriffelten Reliefplatten, die vorwiegend farbig gefasste Frucht- und Blumengehänge zeigen, geschmückt. Mosaikplatten, auf denen Früchte und Blumen dargestellt sind, schmücken die Fassade des Landhauses.
Im Botanischen Garten kann eine artenreiche Flora aus verschiedenen Klimazonen der Erde betrachtet werden. Aufgrund der besonderen Topographie und der Südhanglage ist eine besonders reizvolle Gestaltung des Gartens möglich gewesen. Ein Gartenschwerpunkt besteht aus Zwiebel- und Knollengewächsen. Besonders eindrucksvoll wirken die im Freigelände vorhandenen großflächigen Wildalpenveilchenbestände (Cyclamen coum Mil. ssp. coum), sowie die Wildkrokusse (Crocus tommasinianus Herb.) im Frühjahr zu ihren Blütezeiten.
Neben wasserspeichernden Pflanzen sind auch fleischfressende Pflanzen mit Aktivfängern wie die Venusfliegenfalle im Garten zu sehen.
Besonders sehenswert ist der neu angelegte Heilpflanzen- und Gewürzgarten. Die Heilpflanzen auf den Hochbeeten sind nach Anwendungen gegen verschiedene Krankheiten geordnet und beschildert.
Der Pflanzenbestand, der auch tropische und subtropische Pflanzen beinhaltet, beläuft sich auf ca. 4000 Pflanzenarten.
Förderverein Botanischer Garten Wuppertal
Text: Dirk Fischer/Frank Telöken
Adresse:
Gartendenkmal Hardt / Botanischer Garten
Elisenhöhe 1
42107 Wuppertal
Telefon: 0202/563-4206
botanischergarten@stadt.wuppertal.de
www.botanischer-garten-wuppertal.de
www.wuppertal.de/bgw
www.wuppertals-gruene-anlagen.de
Eigentümer:
Stadt Wuppertal, Ressort Grünflächen und Forsten
Öffnungszeiten:
Botanischer Garten:
April bis September 7.30 Uhr bis 19.00 Uhr
Oktober und März 7.30 bis 18.00 Uhr
November bis Februar 7.30 bis 16.30 Uhr
Samstags, sonntags und an Feiertagen erst ab 9.00 Uhr geöffnet
Großes Glashaus, Warm- und Kalthaus:
April bis September 11.00 bis 18.00 Uhr
Oktober bis März 11.00 bis 16.00 Uhr
In seltenen Fällen bleibt das Glashaus montags geschlossen.
Die Themenbereichshäuser (Kakteen, Sukkulenten, Zwiebel- und Knollengewächse) werden zu Führungen geöffnet.
Führungen:
Führungen vermitteln botanisches Wissen und ökologische Zusammenhänge. Es wird ein ganzjähriger Pflanzenberatungsdienst, jeweils am 1. Mittwoch des Monats von 13 bis um 15.30 Uhr angeboten.
Tel: 0202/563-4206 o. botanischergarten@stadt.wuppertal
Preise:
Eintritt in allen Gartenbereichen frei
Elisenturm:
Elisenhöhe 1, 42107 Wuppertal
Geöffnet im Sommerhabjahr ehrenamtlich bei schönem Wetter
Sonntag 15 – 17 Uhr
Trauungen und kleine Tagungen im Kuppelsaal buchbar.
elisenturm@elisenhoehe.de
Kulturprogramm und Ausstellungen:
Dokumentation über die Hardt im Elisenturm.
Bismarckturm:
Reichsallee, 42285 Wuppertal
Geöffnet ehrenamtlich bei schönem Wetter
Touristische Informationen:
Restaurant/Cafe: Im Park und im Botanischen Garten Café Elise, Hardtterrassen, Orangerie unterwww.elisenhoehe.de und 0202/94600730
Öffentliches WC: Auf der Rückseite des Café Elise.
Parken: Kostenfrei an den Parkeingängen Bismarckturm und Botanischer Garten.
Übersichtskarte(n) und weitere Informationen über den Park:
Einen Plan der Parkanlage können Sie hier als PDF (Quelle: Vangenhassend GmbH, Düsseldorf) herunterladen.
Ein Buch über die Geschichte der Hardt ist im Café Elise käuflich zu erwerben.
Das Jahresprogramm und weitere Informationen sind im Infoständer des Gartenzimmers in der Villa Eller, Elisenhöhe 1 zu finden.
Beschilderung im Botanischen Garten an den Pflanzen: ja
Bänke im Botanischen Garten und Park: ja
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im gesamten Park: 2 Stunden
Programm für Kinder:
Kinderführungen laut Jahresprogramm oder individuell buchbar.
0202/563-4206 o. botanischergarten@stadt.wuppertal.de
Spielplätze und Spielplatzhaus:
Hardtstr. 31, 42107 Wuppertal,
geöffnet Montag – Freitag 12.30 – 18 Uhr.
0202/563-2662 o. spielplatzhaus-hardt@stadt.wuppertal.de
Grillpavillon:
Mietgebühr 25 €, Kaution 50 €
Zu mieten: Service-Center-Stadt Wuppertal 0202/563-0 o. servicecenter@stadt.wuppertal.de
Völkerkundemuseum und Missionshistorisches Museum der Archiv- und Museumsstiftung VEM:
www.vemission.org/museumarchive, Missionsstr. 9, 42285 Wuppertal,
Telefon: 0202/89004-841 o. museum@vemission.org
Waldbühne:
Infos zu Veranstaltungen: Haus der Jugend Barmen, LCB Live Club Barmen
Telefon: 0202/563-6308 o. franz.schmid@stadt.wuppertal.de
Barrierefreier Zugang:
Die Hauptwege sind für Menschen mit Mobilitätsbehinderung zugänglich.
Hunde:
Botanischer Garten: Hunde dürfen nicht mitgeführt werden.
Hardt: Das Mitführen von Hunden an der Leine ist erlaubt. Im Hardtwald gibt es eine Hundeauslauffläche.
Fahrräder:
Das Fahrradfahren in den Hardtanlagen und im Botanischen Garten ist nicht gestattet.
Erreichbarkeit: (ÖPNV, S-Bahn, Bahn, PKW)
Mit S-Bahn und Bahn bis Hbf Wuppertal
Mit Bus-Linie 643 ab Hbf Wuppertal ist der Park unmittelbar zu erreichen. Die Buslinie durchfährt große Teile des Parks. Endhaltestelle Kirchliche Hochschule.
Mit der Schwebebahn von den Haltestellen Landgericht und Völklinger Str., von dort Fußweg zur Hardt.
Mit dem PKW unmittelbar zu erreichen. Parkplatz Otto-Schell-Weg im Mittelpunkt des Gartendenkmals, direkt neben dem Botanischen Garten.