Orangerien können als Symbiose aus Pflanzen und Gartenarchitektur betrachtet werden. Einige Pflanzen könnten in unserem Klima ohne den Schutz der Orangerien nicht überleben und umgekehrt wären Orangerien ohne die Pflanzen sinnlos. Die Pflege und Zucht von Zitruspflanzen ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass Gärtner und Gärtnerinnen seit Jahrhunderten in der Lage sind, Pflanzen an veränderte Klimabedingungen anzupassen. Somit erhalten und steigern sie den Wert von Gartenanlagen.
Der Austausch von Wissen über die Pflege und Instandhaltung der Pflanzenbestände in den Orangerien, über die Erhaltung und Entwicklung der Orangeriegebäude und der dazugehörigen Außenanlagen sowie über Pflanzenplanung und praktisches gärtnerisches Fachwissen ist wichtig.
Diesem Themenfeld widmete sich das Projekt aus verschiedenen Perspektiven. In Webinaren mit internationalen Experten wurden eine Studie zu Orangerien, ihren Pflanzen und Strukturen sowie praktische Themen wie Pflanzsubstrate, Wasser- und Nährstoffbedarf, Pflanzen in den Winterquartieren, Schnitt und Umtopfen behandelt. Die Orangeriegebäude und ihre Strukturen wurden anhand ihrer Geschichte, ihrer Modernisierung (z. B. zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks) und der Gestaltung der sie umgebenden Gartenräume diskutiert.
Der Workshop bei Paleis Het Loo und Huis Landfort umfasste Präsentationen und praktische Aktivitäten zu folgenden Themen: – Veredelung,
– Beschneiden/Biegen/Binden,
– Bodenmischungen,
– Düngung,
– biologische Krankheitsbekämpfung und
– Identifizierung der großen Vielfalt an Zitruspflanzen.
Wir haben für Sie zwei Vorträge und ein Video zum Workshop zu diesem Themenfeld ausgewählt, für die wir die wichtigsten Inhalte zusammengefasst haben. Darunter finden Sie jeweils den Link zur Präsentation auf YouTube, zur deutschen Übersetzung der Transkription (überarbeitete KI). Sie finden dort auch Links zu weiterem Material des Projektes zu diesem Themenfeld sowie externe Links zum Thema, die wir empfehlen können. Für Ihre Hinweise zu weiteren Quellen sind wir dankbar.
Stefan Vidts, Experte für historische Gärten, Botaniker, Forscher und freiberuflicher Berater, Lehrbeauftragter an der Universität Gent, Belgien:
Die Pflege der historischen Zitrusbäume in den Gärten von Freyr und die Nutzung der Orangerien
Dr. Claudia Gröschel, Institut Botanische Sammlungen der Österreichischen Bundesgärten, Österreich:
Forschung, Pflege und Öffentlichkeitsarbeit für Zitrusfrüchte-Sammlungen
In seinem Beitrag zum Webinar präsentiert Stefan Vidts, Landschaftsarchitekt und Kunsthistoriker, die von ihm unternommenen Maßnahmen zur Pflege der historischen Zitrusbäume im Schloss Freyr in Belgien und der Nutzung der Orangerien zu deren Erhaltung. Die Präsentation beleuchtet die einzigartigen Aspekte der Zitrusfruchtsammlung von Freyr, ihren historischen Kontext sowie die besonderen Herausforderungen und Lösungen im Zusammenhang mit der Pflege dieser alten Pflanzen.
Wichtige Punkte:
Historische Bedeutung: Die Orangenbäume in Freyr gehören vermutlich zu den ältesten der Welt und stammen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Dies macht die Sammlung historisch bedeutsam und bietet Einblicke in den Zitrusfrüchteanbau im 17. Jahrhundert in den österreichischen Niederlanden.
Geschichte des Anwesens: Das Schloss Freyr befindet sich seit 600 Jahren im Besitz derselben Familie, wobei im 18. Jahrhundert größere Umbauten vorgenommen wurden. Eine Partnerschaft mit der König-Baudouin-Stiftung unterstützt die Instandhaltung und Renovierung des Schlosses und der Gärten.
Gartengestaltung: Die Gestaltung des Gartens, die auf das Jahr 1770 zurückgeht, stammt vom französischen Gartengestalter Gimar. Der Garten verfügt über Teiche, Springbrunnen und zwei Orangerien, die zur Erhaltung der Bäume dienen.
Orangerien: Die Orangerien in Freyr sind aufgrund ihrer Dunkelheit einzigartig und unterscheiden sich von anderen Orangerien des 18. und 19. Jahrhunderts. Diese Dunkelheit stellte eine Herausforderung für die Bäume dar, sodass Gartenleuchten installiert wurden, um ihre Gesundheit im Winter zu gewährleisten.
Holzpflanzkübel: In Freyr werden einzigartige Pflanzkübel mit Holzverkleidung verwendet, die denen nachempfunden sind, die in der Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert beschrieben werden. Diese Pflanzgefäße ermöglichen einen teilweisen Austausch der Erde, ohne die Bäume vollständig umpflanzen zu müssen, wodurch sich der Zeitraum zwischen notwendigen vollständigen Umpflanzungen verlängert.
Biologischer Anbau und Schnitt: Seit etwa sechs oder sieben Jahren werden die Bäume biologisch ohne Pestizide angebaut. Historische Obstschnittmethoden wurden wieder eingeführt, was zu einer vielfältigen Sammlung von Orangen geführt hat, darunter Adamsäpfel und Culata-Sorten.
Vielfalt an Zitrusfrüchten: Die Sammlung umfasst eine große Vielfalt an Zitrusfrüchten, wobei der Schwerpunkt auf Bitterorangen, insbesondere Adamsäpfeln, liegt. Diese Früchte haben einen einzigartigen Geschmack und Eigenschaften, die die Aromen der Zitrusfrüchte-Sammlungen des 17. Jahrhunderts widerspiegeln.
Veredelung: Um die einzigartigen Sorten zu erhalten, werden alte Exemplare auf Saure-Orangen-Unterlagen gepfropft. Die Beschaffung von Saure-Orangen-Unterlagen ist aufgrund von Virusinfektionen, die den Zitrusfrüchteanbau im Mittelmeerraum beeinträchtigen, zu einer Herausforderung geworden.
Wissensvermittlung: Die Weitergabe des Wissens über die Pflege der Bäume ist sehr wichtig.
Bodenmischung: Die Präsentation geht auch auf die historische Bodenmischung und die moderne Anpassung ein, bei der Torf vermieden und feine Rinde, Lavasubstrat und Blumenerde verwendet werden.
Herausforderungen und Behandlungsmethoden: Die Präsentation informiert über die Herausforderungen durch Wurzelfäule und die Maßnahmen zur Rettung betroffener Bäume und hebt die Widerstandsfähigkeit der alten Exemplare hervor.
Text: Transkription und deutsche Übersetzung des Vortrags (mit noteGPT.io)
Video (49:14): Mitschnitt des Vortrags auf YouTube (englisch)***
*** Eine automatische, deutsche Übersetzung erhalten Sie auf YouTube, wenn Sie auf „Einstellungen“ gehen, „Untertitel“ aktivieren, „Automatische Übersetzungen“ anklicken und dann „Deutsch“ auswählen.
Claudia Gröschel befasst sich mit der Forschung, Pflege und Öffentlichkeitsarbeit rund um Zitrusfrüchte-Sammlungen, wobei der Schwerpunkt auf dem historischen Kontext und der Bedeutung der Erhaltung dieses kulturellen Erbes liegt. Die Präsentation hebt auch die Wiener Zitrusfrüchte-Tage in der Orangerie des Schönbrunner Schlossgartens als erfolgreiches Beispiel für die Einbindung der Öffentlichkeit hervor.
Wichtige Punkte:
Historische Bedeutung: Die Zitruskultur ist seit dem 16. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil aristokratischer Höfe und wohlhabender Paläste, was zur Entwicklung spezieller Anbaumethoden und Gebäude wie Orangerien geführt hat. Zitruspflanzen wurden in der höfischen Repräsentation als Symbol für ewige Herrschaft und Tugend verwendet.
Niedergang und Wiederbelebung: Das Interesse an Zitrussammlungen nahm im späten 18. Jahrhundert aufgrund der Einführung neuer exotischer Pflanzen und einer sich wandelnden ikonografischen Bedeutung ab. Die Abschaffung der Monarchien nach dem Ersten Weltkrieg führte zum Untergang der meisten Zitruspflanzensammlungen. Es wurden jedoch Anstrengungen unternommen, diese Sammlungen wiederzubeleben und zu erhalten.
Verlust von Sammlungen: Im 20. Jahrhundert gingen viele Zitrusfrüchte-Sammlungen aufgrund politischer und wirtschaftlicher Faktoren verloren, beispielsweise durch die Entfernung von Pflanzen durch Besatzungsmächte und Frostschäden aufgrund mangelnder Erfahrung.
Erhaltene Sammlungen: Glücklicherweise sind einige Sammlungen, wie die im Schloss Schönbrunn in Wien, erhalten geblieben und werden bis heute gepflegt. Die Gärtner in Schönbrunn waren sich des außergewöhnlichen Wertes der Sammlung bewusst und pflegten die Pflanzen weiter, manchmal sogar unter Missachtung kaiserlicher Befehle. Die Sammlung in Schönbrunn umfasst derzeit etwa 500 Bäume aus 100 verschiedenen Sorten.
AKO (Arbeitskreis Orangerien): Diese in der ehemaligen DDR gegründete Arbeitsgruppe konzentriert sich auf die Bewahrung des Wissens über den Zitrusfrüchteanbau, die Rettung bestehender Sammlungen und den Aufbau neuer Sammlungen. Sie umfasst verschiedene Aspekte, darunter Funktion, Technik, architektonische Dekoration, Heizsysteme und historische Literatur.
Bedeutung der Forschung: Die erneute Erforschung und Erhaltung von Überwinterungsgebäuden und die Wiedergewinnung von Wissen über den Anbau von Zitruspflanzen in nördlichen Klimazonen sind von entscheidender Bedeutung. Historische Literatur ab dem 16. Jahrhundert dient dabei als wichtige Quelle.
Wiederansiedlungsbemühungen: Es wurden viele Projekte ins Leben gerufen, um Zitruspflanzen in historischen Gärten wieder anzusiedeln oder bestehende Sammlungen zu ergänzen. Beispiele hierfür sind die Orangerie in Adelsdorf und die Sächsischen Gärten in Dresden und Pillnitz.
Herausforderungen bei der Identifizierung: Trotz der hohen Anzahl an Arten und Sorten ist über Zitruspflanzensammlungen nur wenig bekannt, da in Garteninventaren in der Regel nur die Arten, nicht aber die Sorten aufgeführt sind.
Öffentliches Bewusstsein: Es ist unerlässlich, das öffentliche Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung von Zitruspflanzen in früheren Jahrhunderten zu schärfen. Viele historische Gärten möchten ihre Besucher auf verschiedene Weise über die Zitruskultur informieren.
Wiener Zitrus-Tage: Diese im Jahr 2000 ins Leben gerufene Veranstaltung im Schloss Schönbrunn präsentiert die Zitrussammlung und bietet die Möglichkeit, seltene Zitruspflanzen zu erwerben. Sie hat sich im Laufe der Jahre erweitert und umfasst wechselnde Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Text: Transkription und deutsche Übersetzung des Vortrags (mit noteGPT.io)
Video (25.00): Mitschnitt des Vortrags auf YouTube (englisch)***
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Verschiedene Beitragende und Impressionen vom Workshop am 10. und 11.09.2024 in Paleis Het Loo und Huis Landfort, Niederlande:
Zusammenfassung und Eindrücke vom Workshop „Orangeriepflanzen in historischen Gärten“
Zusammenfassung des Videos
Der Workshop im Park von Paleis Het Loo in den Niederlanden widmete sich der praktischen Pflege von Orangeriepflanzen, insbesondere Zitruspflanzen, die als anspruchsvoll gelten. Teilnehmende aus ganz Europa kamen zusammen, um Wissen auszutauschen und praktische Fertigkeiten im Umgang mit diesen Pflanzen zu erwerben. Am folgenden Tag fand eine Exkursion zum Huis Landfort mit mehreren Gewächshäusern und einer Zitrussammlung statt.
Geschichtlicher Hintergrund der Orangeriekultur:
Paleis Het Loo, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1690 zurückreichen, war ein Ausgangspunkt für die Orangeriekultur in Nordeuropa. Die Verbindung zu Zitruspflanzen geht auf Wilhelm von Oranien zurück, der im 16. Jahrhundert Land in Frankreich erbte und die Bitterorange (Citrus aurantium) als Symbol für seine Familie auswählte. Die Bitterorange ist besonders widerstandsfähig, da sie Temperaturen bis 0 °C toleriert und somit schon ohne beheizte Gewächshäuser in Nordeuropa kultiviert werden konnte. Süßorangen hingegen kamen erst mit der Erfindung beheizter Gewächshäuser in der Region auf.
Problematik der Gelbfärbung bei Orangeriebäumen:
Ein zentrales Problem in der Pflege von Orangeriepflanzen ist das Vergilben der Blätter. Dieses Symptom ist vielschichtig und kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Ein Vergleich zweier Exemplare aus derselben Erde, aber mit unterschiedlichen Unterlagen zeigt, dass die Wurzelunterlage entscheidend sein kann. Beispielsweise zeigte sich, dass ein Unterlagenschnittling der Bitterorange und ein Trifoliata-Hybrid unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich Blattfarbe und Wachstum liefern. Trifoliata-Hybride benötigen im Boden mehr Tonanteile und eine gut drainierte Erde. Ein zentrales Problem ist Staunässe, die Zitruspflanzen nicht vertragen, da sie zu Wurzelfäule führt.
Bodenbeschaffenheit und Kompostierung:
Die Bodenqualität ist entscheidend für das Pflanzenwachstum. Die Verwendung von lehmhaltigen Böden mit organischem Material, wie zum Beispiel gehäckselten Blättern von Hainbuche und Buche, fördert ein ökologisches Gleichgewicht und eine langfristige Bodenfruchtbarkeit. Diese Blattkomposte brauchen mehrere Jahre, um zu einem hochwertigen Substrat zu reifen. Eine schnelle Düngung reicht nicht aus, um den Nährstoffhaushalt und die mikrobielle Aktivität zu gewährleisten, die Zitruspflanzen benötigen.
Düngung historisch und modern:
Traditionell wurden organische Dünger wie Kuh- oder Schafsdung verwendet, die jedoch stark variieren können. Heutzutage wird häufig auf gut kompostierte Blattkomposte und gezielte chemische Düngung gesetzt, um Nährstoffgehalte besser kontrollieren zu können. Asiatische Pflanzen, zu denen viele Zitrusarten gehören, sind empfindlich gegenüber Salz und benötigen eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit hohem Stickstoffanteil für das Blattwachstum, aber niedrigen Phosphatgehalt, da ein Überschuss die Wurzeln schädigen kann.
Zitruspflanzen sollten mit einem Dünger versorgt werden, der einen niedrigen Phosphatgehalt hat, um Salzschäden an den Wurzeln zu vermeiden. Eine typische Zusammensetzung wäre ein Verhältnis von etwa 8:6 (Stickstoff zu Phosphat) mit moderatem Kaliumanteil. Die Düngung erfolgt während der gesamten Wachstumsperiode. Für Anfänger empfiehlt es sich, mit wenigen Pflanzen zu beginnen und die Düngung sorgfältig zu steuern.
Pfropfen von Zitruspflanzen:
Das Pfropfen, also das Aufpfropfen von Sorten auf Wurzelunterlagen, beginnt im April bei warmem Wetter und kann über den Sommer hinweg fortgesetzt werden. Als Demonstration wurde ein Apfelzweig auf eine junge Birke gepfropft, da die Technik ähnlich ist. Wichtig beim Pfropfen ist es, die Blätter zu kürzen, um die Verdunstung zu reduzieren und eine bessere Anwurzelung zu fördern. Nach dem Pfropfen wird ein feuchtes Mikroklima erzeugt, indem die Veredelungsstelle mit einem feuchten „Ballon“ bedeckt wird, der regelmäßig kontrolliert wird. Nach etwa 14 Tagen zeigt sich, ob die Veredelung erfolgreich war.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung:
Im 20. Jahrhundert dominierte der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, darunter Arsen, Kupfer, Blei und Nikotin, zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten in Orangerien. Mittlerweile setzt man vermehrt auf biologische Methoden, wie die Förderung von Nützlingen (z. B. räuberische Milben) zur natürlichen Bekämpfung von Schädlingen. Paleis Het Loo hat diesen Wandel vollzogen und nutzt biologische Pflanzenschutzstrategien anstelle von Chemikalien.
Historische Orangerien und ihre Bedeutung:
Paleis Het Loo mit seinem Park aus dem 17. Jahrhundert verfügt über historische Orangerieräume, die als Ausstellungsräume für seltene exotische Pflanzen dienten. Diese Räume waren so gestaltet, dass jede Pflanze aus vielen Perspektiven bewundert werden konnte, was den hohen Wert der Pflanzen verdeutlichte. Die Orangerien waren Zeugnisse von Prestige und botanischem Interesse.
Das Huis Landfort und seine Orangerien:
Huis Landfort in Megchelen (NL), ein ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert stammendes Anwesen, wurde in den letzten sieben Jahren umfassend restauriert. Es verfügt über einen Küchengarten, eine Kunstsammlung und ein neu errichtetes Kutschenhaus, das im Winter als Orangerie genutzt wird. Die Orangerie wird mit moderner Technik beheizt, darunter eine Gasheizung und eine Solaranlage auf dem Dach. Diese Kombination ermöglicht eine nachhaltige Nutzung, obwohl die Gasheizung im Winter relativ teuer ist. Im Sommer wird die Orangerie für andere Zwecke genutzt, etwa zur Tomatenzucht. Huis Landfort hat zudem eine der wenigen noch vorhandenen Orangerien, die in das Haupthaus integriert sind. Heute wird dieser helle Raum als Ausstellungsraum genutzt.
Typen von Landhäusern in den Niederlanden und deren Gartenanlagen:
In den Niederlanden unterscheidet man zwischen Schlössern, Herrenhäusern (country houses) und Landgütern (estates). Die Herrenhäuser stammen oft aus dem 17. Jahrhundert und sind eng verbunden mit dem Wohlstand von Kaufleuten aus Amsterdam. Anders als in England war hier die Größe des Hauses nicht direkt an den Landbesitz gekoppelt. Von ursprünglich tausenden solcher Häuser sind heute nur noch wenige hundert erhalten. Die Gartenanlagen dienten mehr der Erholung als der landwirtschaftlichen Nutzung. In Landfort wird der rekonstruierte Küchengarten traditionell mit Fruchtwechsel bewirtschaftet, um Krankheiten und Nährstoffmangel zu vermeiden. Das Landgut ist in vier Bereiche unterteilt: einen repräsentativen Teil, private Wohnungen, eine Möbelsammlung und eine Taubenzucht. Die Taubenzucht war historisch wichtig, da der Taubenkot als Dünger verwendet wurde. Das Haus und seine Anlagen spiegeln die Lebensweise und den Gartenbau vergangener Jahrhunderte wider.
Erfahrungsaustausch und Weitergabe von Wissen:
Die Pflege von Orangeriepflanzen ist eine Kunst, die durch praktische Erfahrung erlernt werden muss. Der Workshop brachte erfahrene Experten und jüngere Gärtner zusammen, um Wissen zu teilen und die Fähigkeiten in der Orangeriekultur weiterzugeben. Das direkte Arbeiten mit den Pflanzen und die Beobachtung ihrer Reaktionen sind entscheidend für den Erfolg.
(Erstellt mit Hilfe von noteGPT.io)
Materialien zu diesem Video
Video (18:14): Mitschnitt des Workshops auf YouTube (englisch)***
*** Eine KI-basierte, deutsche Übersetzung erhalten Sie auf YouTube, wenn Sie auf „Einstellungen“ gehen, „Untertitel“ aktivieren, „Automatische Übersetzungen“ anklicken und dann „Deutsch“ auswählen.
Weiteres Material zum Themenfeld aus dem Projekt
Vorträge vom Webinar „Management of Orangery Plants in Historic Gardens“ am 07.11.2023
Vortrag: Care for historical citrus trees in the gardens of Het Loo, the use of orangeries (Die Pflege historischer Zitruspflanzen in Het Loo und die Nutzung der Orangerien).
Willem Zieleman, Former Head Gardener at Paleis Het Loo National Museum, Garden Advisor
Vortrag: The history and current state of orangeries in historic gardens in Westphalia (Die Geschichte und der aktuelle Status der Orangerien in historischen Gärten in Westfalen).
Marcus Weiss, Scientific Officer for Garden Monument Conservation, LWL Department – Monument Preservation, Landscape and Building Culture in Westphalia at the Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Vortrag: Reconstruction of Gunnebo orangery based on traditional materials, methods and craft skills.. (Die Rekonstruktion der Orangerie in Gunnebo mit mit traditionellen Materialien, Methoden und Handwerkskünsten)
Stefan Günther, Property director and specialist conservation architect; Joakim Seiler, Head Gardener at Gunnebo
Vortrag: Keeping Track – Plant Records and how to Manage them. (Den Überblick behalten – Pflanzenregister und deren Verwaltung).
Alison Crook, National Curator for Living Collections, National Trust.
Vortrag: Conserving the Diversity of Garden Plants. (Erhaltung der Vielfalt von Gartenpflanzen).
Lucy Pitman, Plant Network.
Vortrag: The Programme for Diversity of Cultivated Plants. (Das Programm zur Vielfalt der Kulturpflanzen).
Linnea Oskarsson, SLU Sveriges Lantbruksuniversitet.
Empfehlungen: externe Links
Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e.V.- Gesellschaft zur Förderung der Orangerien
Fundierte Berichte zu Orangerien gibt es in der Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien
Einen informativen Zitrusblog und Veranstaltungshinweise gibt es auf der Seite der Wiener Zitrustage
Unter dem Titel „Kein Land wo die Zitronen blühen“ gibt die Zeitschrift Monumente einen Überblick zur Geschichte der Orangerien
„Kultivieren von Zitrusfrüchten“ ist der Titel eines Beitrags auf der Webseite des Botanischen Gartens Berlin
Eine Zusammenfassung „Was ist eine Orangerie – Historische Gewächshäuser“ gibt es auf der Webseite Gewaechshaeuser.net


