Den größten Teil des Botanischen Gartens von Göteborg bildet ein Naturschutzgebiet mit einem Arboretum. Der Garten umfasst etwa 40 Hektar und weist rund 12.000 verschiedene Pflanzenarten auf. Die Topographie ist sehr vielfältig, ein großer Teil besteht aus hügeligem Gelände.
Der große Felsgarten mit seinen 5.000 Pflanzenarten aus verschiedenen Kontinenten genießt internationale Anerkennung. Daneben befindet sich eine japanisch anmutende Waldlichtung, auf der seltene Krautpflanzen, Sträucher und Bäume aus Ostasien gedeihen.
Besucher können sich an der weltgrößten Sammlung an Zwiebel- und Knollenpflanzen erfreuen, die direkt aus ihren natürlichen Ursprungsgebieten hierhergebracht worden sind.
Der Kräutergarten, die üppigen Staudenbeete mit mehrjährigen Pflanzen und der Küchengarten mit heimischen Obst- und Gemüsesorten sind jeder für sich auf seine eigene Art interessant.
Mit dem sogenannten „Sommerblütenkonzept“ ist der botanische Garten von Göteborg auch führend, wenn es um neue Kultivierungsmethoden einjähriger Pflanzen geht.
Die Treibhäuser beherbergen 4.000 Arten. Darunter befindet sich Schwedens schönste Orchideensammlung und der einzigartige, von der Osterinsel stammende Toromirobaum (Sophora toromiro).
Der Botanische Garten von Göteborg wurde 1923 eröffnet. Er bietet eine große Vielfalt von Habitaten und Gartenräumen:
Der Felsgarten ist der ganze Stolz der Anlage. Hier sind etwa 6.000 niederwüchsige farbenfrohe Pflanzen zu sehen, die sich für die Anpflanzung in Steingärten, Rasenbereichen, Sumpfgebieten und schattigen Standorten eignen und nach ihrer jeweiligen geographischen Herkunft angeordnet sind.
“Scandinavia” eröffnete 2012 mit dem Ziel, einheimische Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind, zu zeigen und zu schützen. <p< In “Europa” blühen Enzian, Edelweiß, die Niederliegende Kirsche (Prunus prostrata), Steinbrech, Alpen-Mohn (Papaver alpinum) und Ginster. Viele dieser Pflanzen sind auch für private Gärten geeignet.
“Asia” ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, um beste Rahmenbedingungen für empfindliche Arten zu schaffen. Die Finger-Kuhschelle aus der Gegend des Baikalsees <i<(Pulsatilla patens) braucht Sonnenlicht und Wärme, während für den Himalaya-Scheinmohn mit seinen himmelblauen Blüten (Meconopsis) eine kühlere und feuchtere Umgebung notwendig ist.
“America” spiegelt die klimatischen Unterschiede dieses Kontinents wider. Waldlilien (Trillium), Hunds-Zahnlilie (Erythronium) und Schneeglöckchenbaum (Halesia) gedeihen am besten im Schatten. In sonnigeren Bereichen wachsen Kerzen-Palmlilie (Yucca), Bitterwurz, Bartfaden, Phlox, Purpurglöckchen(Heuchera) und winterharte Kakteen. Die Schlauchpflanze (Sarracenia), eine fleischfressende Pflanze, findet sich in einem kleinen Sumpfgebiet. Die Blüten vieler amerikanischer Arten sind hellorange, was in ihrem natürlichen Lebensraum Kolibris anlockt, die sie dann bestäuben.
Saurer Boden, hohe Feuchtigkeit, ein geschützter Standort und ein relativ mildes Winterklima bilden die Voraussetzungen, die die Sammlung wilder Rhododendren zur einer der größten in den nordischen Ländern machen. Mehr als 200 wilde Arten und mindestens doppelt so viele Züchtungen sind hier zu sehen. Die häufigsten Farben sind rosa und rot, aber die Palette umfasst auch weiß, gelb, violett und blau. Man kann behaupten, dass Rhododendron dauricum eine der wetterfestesten Pflanzen ist, deren Blütezeit bei mildem Wetter schon im Spätherbst beginnen kann.
Laufabwerfende Arten, sogenannte Garten-Azaleen, erreichen Anfang Juni ihren Höhepunkt, während ihre empfindlichen wilden Verwandten entweder früher oder später zur Blüte gelangen.
Die Hauptblütezeit der Rhododendren findet allerdings von Mitte Mai bis zum frühen Juni statt. Bei einem Besuch im späten April kann man im Rhododendrontal voll auf seine Kosten kommen. Die herrliche Blüte der Rhododendren und der zarten Frühlingsblumen entlang des plätschernden Bachs und sind ein Erlebnis, das oft durch bezaubernden Vogelgesang bereichert wird.
Die japanische Waldlichtung soll keinen japanischen Garten zeigen, sondern einen Eindruck der reichen Natur und Kultur Japans vermitteln. Die Pflanzen hier sind typisch für japanische Spazierpromenaden.
Auf etwa 15 Hektar im äußeren Bereich entstand seit 1950 das Arboretum mit ausländischen Bäumen und Sträuchern, z. B. dem Japanischen Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum), dem Mammutbaum(Metasequoia glyptostroboides) und etwa 300 anderen Arten. Die meisten haben Mitarbeiter des Gartens selbst hierhergebracht und sie sind von bekanntem wildem Ursprung. Manche Arten sind von großer gartenbaulicher Bedeutung und könnten bei der künftigen Aufwertung öffentlicher Grünanlagen in Südschweden eine Rolle spielen.
Per Wendelbo war von 1965 bis 1981 Leiter des Botanischen Gartens und rückte Zwiebel- und Knollenpflanzen ins öffentliche Interesse. Er schuf die Grundlage für die ausgezeichneten Sammlungen, die bis heute bestehen und sich weiterentwickeln. Wir finden hier eine der weltweit schönsten Sammlungen von Zwiebel- und Knollengewächsen mit wildem Ursprung. Viele wurden zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen am Botanischen Institut der Universität Göteborg.
Der herrschaftliche Hausgarten spiegelt die Gartenideale des späten 19. Jh. in Göteborgs städtischen Anwesen wider. Der Stil ist klassisch formal: beschnittene Linden, Buchen und Buchsbaumhecken schaffen einen symmetrischen Gartenraum. Ein tausende Jahre altes Muster, das bis zu den frühesten bekannten Gärten Persiens, den „Pairi-daeza“ zurückreicht, von denen sich unser Wort für „Paradies“ ableitet.
In den Blumenbeeten finden sich mehrjährige Pflanzen, die in Schweden vor 1940 kultiviert wurden. Jede Pflanze ist Teil des Kulturerbes und ihre Geschichte ist gut dokumentiert Viele Varietäten sind im POM (Programme for Diversity of Cultivated Plants) gelistet und wurden von Privatpersonen im Rahmen eines „Aufrufs für mehrjährige Pflanzen“ gestiftet.
Im Kräutergarten, der 2006 öffnete, sind Kräuter und Heilpflanzen zu finden. Viele von ihnen haben eine faszinierende Geschichte. Der Garten liegt neben einem kleinen, guterhaltenen Haus vom Anfang des 18. Jhs. Der Garten ist mit Kalksteinen angelegt. Die Rabatten erhielten eine freiere Gestaltung, als es sonst in Kräutergärten üblich war. Farben, Formen und Höhen sind mit größter Sorgfalt abgestimmt und lassen eine fesselnde Attraktion mit reichhaltigen optischen Eindrücken und Duftnoten entstehen.
Die großen Staudenrabatten mit mehrjährigen Pflanzen befinden sich im Zentrum des Botanischen Gartens. Die Bepflanzung entlang der Mauern und am Hang bis hin zum weitläufigen Rasen hat ihre Hauptblüte im Frühling und Frühsommer. Die meisten Pflanzen sind auf dem Markt erhältlich und leicht zu pflegen. Ihren absoluten Höhepunkt erreichen die Rabatten vom Hochsommer bis zum Spätherbst. In gleitenden Übergängen vom hellen Pastell bis zu warmen Farben reihen sie sich um den alten Bronze-Springbrunnen aus Japan. Die farbliche Zusammenstellung von mehrjährigen Pflanzen ist eine englische Tradition, die im Wesentlichen auf die Gartenarchitektin Gertrude Jekyll um die Jahrhundertwende vom 19./20. Jh. zurückgeht.
Adresse:
Göteborgs botaniska trädgård
Carl Skottsbergs Gata 22A
413 19 Göteborg, Schweden
botaniska.tradgarden@vgregion.se
www.botaniska.se
GPS Koordinaten:
WGS 84 (lat, lon): N 57° 40.906′, E 11° 57.222′
WGS 84 decimal (lat, lon): 57.68177, 11.95370
RT90: 6401740, 1270305
SWEREF99: 6397363, 318377
Eigentümer/Management: Region Västra Götaland
Eintrittspreise:
Garten: SEK 20
Gewächshäuser: SEK 20
Öffnungszeiten:
Der Garten ist durchgehend geöffnet
Gewächshäuser: 10:00 – 16:00 Uhr
Shop: von April – September 10:00 Uhr – 19:00 Uhr, ganzjährig 12:00 Uhr – 17:00 Uhr.
Führungen:
Geführte Touren mit inhaltlichem Schwerpunkt auf Botanik werden ganzjährig angeboten.
Events und Ausstellungen: Siehe unter www.botaniska.se
Besucherinformation:
Café / Restaurant: ja
Shop: ja
Toiletten: ja
Parkmöglichkeit: ja, aber nur in begrenzter Anzahl
Karten und Broschüren: Karten und Broschüren sind in fünf Sprachen im Shop erhältlich.
Karte/Broschüre: download here (pdf)
Beschilderung: ja, auf Schwedisch, Englisch und Deutsch
Bänke: ja
Barrierefreier Zugang: Der Park ist der Teil eines Naturreservats und hügelig. Ein Rollstuhl kann kostenlos im Shop ausgeliehen werden.
Programm für Kinder: Ein Teil des Gartens ist extra für Kinder angelegt.
Hunde: Hunde sind nur von Anfang Oktober bis Ende Februar erlaubt.