Umgeben von bewaldeten Höhen liegt der Gutshof Escheberg am südlichen Abhang des namengebenden Berges. Die besondere landschaftliche Situation und die abgeschiedene Lage nordwestlich der Kleinstadt Zierenberg verleihen dem Ort den Eindruck des reizvoll-romantisch Verwunschenen. Bekannt geworden ist er als Treffpunkt von Künstlern der Romantik im 19. Jahrhundert, die von den Gutsbesitzern, der Familie von der Malsburg, hierher eingeladen wurden.
Um den Hof und das Herrenhaus wurde ab 1790 ein großzügiger Landschaftsgarten angelegt, der schon lange in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich ist. Ein Rundweg ermöglicht den abwechslungsreichen Spaziergang durch das sanft abfallende Gelände mit einem vielfältigen Bestand an Bäumen und Sträuchern sowie zwei Teichen. Wechselnde Ausblicke in den Garten und die Umgebung sowie eine beachtliche Fülle von alten und jüngeren Gehölzen machen den Reiz der Anlage aus. Staudenrabatten ergänzen an einigen Stellen das Bild. Eine Besonderheit ist das für die Region eher ungewöhnliche Vorkommen der im Sommer rosa blühenden Türkenbundlilien. Die unmittelbare Umgebung war früher durch Wegeverbindungen und Aussichtspunkte mit dem Park verknüpft.
Umgeben von bewaldeten Höhen liegt der Gutshof Escheberg am südlichen Abhang des namengebenden Berges. Vor der Anlage des Landschaftsparks bestanden im Norden und Süden des seit 1322 im Besitz der Familie von der Malsburg befindlichen vierflügeligen Wirtschaftshofes und des südlich vorgelagerten Herrenhauses bereits recht umfangreiche Gartenanlagen. Sie waren, soweit bekannt, achsial auf die Baugruppe von Schloss und Hof ausgerichtet. Von dem nördlichen Teil mit einem bekrönenden Pavillon am steil ansteigenden Hang ist nichts mehr vorhanden.
Die Partien des Landschaftsparks befinden sich südlich und westlich des Herrenhauses. Dieses wurde seit seiner Errichtung um 1530 auf mittelalterlichen Kellern mehrfach um- und ausgebaut und erhielt gegen 1800 sein heutiges Aussehen mit Mansarddach und Dachreiter. Das Haus, in dem auch eine Kapelle untergebracht ist, war im 19. Jahrhundert längere Zeit Ort des „Escheberger Musenhofs“, wohin auf Einladung der Brüder Ernst Friedrich und Karl Otto von der Malsburg – letzterer war Schul- und Studienkamerad der Brüder Grimm – häufig Künstler zu kurzen oder längeren Aufenthalten kamen. In diesem Zusammenhang wird Escheberg mit der Entstehung des bekannten Liedes „Der Mai ist gekommen“ von Emanuel Geibel in Verbindung gebracht.
Östlich des Schlosses wurde um 1790 ein Treibhaus errichtet, das heute den architektonischen Hauptakzent des Parks bildet, da das Herrenhaus durch Bewuchs weitgehend verdeckt ist. Das meist als Orangerie bezeichnete Gebäude hat drei zweigeschossige Trakte, von denen der größere mittlere durch eine flache Kuppel hervorgehoben ist. Die dazwischenliegenden niedrigeren Flügel waren bis in die 1930er Jahre gänzlich verglast. Vorgelagert ist eine halbkreisförmige Hangrabatte mit gepflegten Stauden- und Blumenpflanzungen. Von diesem Bereich bietet sich ein erster Blick über den Garten und zu dem unterhalb gelegenen großen Teich. Vorbei an einem durch ein Gitter geschützten und von Blumen umgebenen Springbrunnen führt der Weg in Richtung eines zweiten kleineren Weihers. Der Weg wird abwechslungsreich von Baumgruppen oder Solitären begleitet, zwischen denen sich Durchblicke in die verschiedenen Gartenräume ergeben. Nach einer eindrucksvollen Dreiergruppe von Scheinzypressen am Brunnen folgen unter anderem eine Ulme, Goldregen, Blutbuche, Spitzahorn, Eiben und Eschen. Bis in die jüngste Zeit wurde der Gehölzbestand stetig verjüngt und dabei oft um exotische Arten wie den Judasbaum, Traubenkirschen oder Japanische Zierkirsche ergänzt.
Am nördlichen Ufer des oberen Teiches führt eine Allee von Sommerlinden zum früheren Tiergehege, dem „Wildcamp“, der heute als Viehweide dient. Seitlich der Baumreihen schließt eine dichte Gehölzzone an, in der im Sommer die Türkenbundlilien blühen. Durch zwei Lärchen markiert, findet sich hier ein Kenotaph, ein kleines Leergrab mit einer Abdeckung in Form eines antiken Sarkophagdeckels. Der an entsprechende Architekturen im Kasseler Park Wilhelmshöhe erinnernde kleine Bau ist ein letztes Relikt von ursprünglich mehreren zeittypischen Kleinobjekten im Park.
Der rechteckige Teich weist mit einer kleinen baumbestandenen Insel eine besonderes Gestaltungselement auf. Zwischen aufwändig platzierten Basaltstelen winden sich schmale Pfade zu einem höhergelegenen Aussichts- und Ruheplatz. Vom Teich fließt das Wasser über eine kleine Kaskade, die ebenfalls von Basaltsteinen eingefaßt ist, in ein Becken, von dem aus es unterirdisch bis in den großen Teich geführt wird. An dessen locker von Hängeweiden, Birken und anderen Bäumen und Baumgruppen gesäumten Ufer entlang verläuft der Weg weiter. Über die Wasserfläche hinweg blickt man an den Baumgruppen des gegenüberliegenden Ufer auf das ansteigende Gelände bis zum Waldrand. Vom Teich gelangt der Besucher zum „Teepavillon“, einem offenen achteckigen Holzbau, der von Ziergehölzen und einer Staudenrabatte umgeben ist. Von diesem Standort am östlichen Rand lassen sich Park, Teich und die „Orangerie“ nochmals überblicken.
Einen Überblick von höherer Warte bietet sich vom „Geibeltempel“, einem hölzernen Pavillon auf einem Hügel oberhalb des Gutshofes, der dem Dichter des Mailiedes gewidmet ist. Über Garten, Gewässer und Golfplatz hinaus geht der Blick nach Süden über Wälder und Felder bis zu den zwei Gudenbergen.
Mailied
“Der Mai ist gekommen,
Die Bäume schlagen aus,
Da bleibe, wer Lust hat,
Mit Sorgen zu Haus!
Wie die Wolken wandern
Am himmlischen Zelt,
So steht auch mir der Sinn
In die weite, weite Welt. …”
Emanuel Geibel 1841
Adresse:
Gutspark Escheberg
Gut Escheberg
34289 Zierenberg
Eigentümer: Familie von der Malsburg
Öffnungszeiten: ganzjährig zugänglich
Preise: Frei
Touristische Informationen:
- Café / Restaurant: Nein
- WC: Nein
- Parken: In der Nähe
- Bänke im Park: Im Gartenpavillon
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 30 Minuten
- Barrierefreier Zugang: Die Hauptwege sind für Menschen mit Gehbehinderung zugänglich.
- Hunde sind an der kurzen Leine zu führen. Für die Entsorgung des Hundekots ist der Halter verantwortlich.
Orientierungsplan / Informationen zum Park: Nein
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