Der Nordsternpark – 1997 aus der Bundesgartenschau Gelsenkirchen entstanden – präsentiert in einem Landschaftspark auf stillgelegtem Zechengelände und alten Industriebrachen postindustrielle Gartenkunst im Zeitgeist der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park.
Die Geschichte des Ortes – die Geschichte der Zeche Nordstern – und die vielfache Überformung der Industrie-Kulturlandschaft bleiben gegenwärtig, da auf ästhetisierende, glättende Harmonie zwischen dem Liegengelassenen und dem Neuen verzichtet wurde.
Ehemalige Fördertürme und Zechengebäude sind wichtige Landmarken und bilden Identifikationspunkte im Landschaftsraum. „Halden-Durchstich“ und „Halden-Pyramide“ schaffen neue Sichten und setzen Akzente. Neue imposante Brücken als herausragende Elemente der neuen Infrastruktur verbinden die Stadtteile über Kanal und Emscher hinweg.
Der Landschaftspark akzentuiert durch Gegensätzlichkeit. Barrieren werden durchstoßen, um zu verbinden. Die Erschließungsstrukturen überzeugen durch formale Transparenz und Einfachheit. Die neue „Erdarchitektur“ ist technisch, sie ist Zeichen für das „künstlich Geschaffene“.
Der Nordsternpark in Gelsenkirchen-Horst und Gelsenkirchen-Heßler ist 1997 aus der Bundesgartenschau Gelsenkirchen im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern und auf bis dahin für industriell-gewerbliche Nutzung gewidmeten Flächen beiderseits des Rhein-Herne-Kanals im Emscher Landschaftspark entstanden. Hier kreuzen sich der Regionale Grünzug C in Nord-Süd-Richtung verlaufend und der Ost-West-Grünzug entlang von Rhein-Herne-Kanal und Emscher.
Die Gestaltung des Geländes als Landschaftspark der postindustriellen Gartenkunst im Zeitgeist der IBA Emscher Park geht zurück auf den Entwurf der Landschaftsarchitekten Prof. Pridik + Freese, Marl / Berlin in Arbeitsgemeinschaft mit den Architekten PASD Feldmeier + Wrede, Hagen, die 1992 bei einem bundesoffenen Ideen- und Realisierungswettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden sind. Die Planung und Realisierung erfolgten 1997 im Auftrag der Bundesgartenschau Gelsenkirchen GmbH.
In dem etwa hundert Hektar großen „Land“ zwischen den Stadtteilen präsentiert sich ein Panorama des Ruhrgebietes: Bergehalden, stählerne Türme und Gerüste, Linienbündel von Freileitungen, Schienensträngen und Wasserstraßen sowie grüne Inseln inmitten allgegenwärtiger Dachlandschaften.
Der Zusammenklang von Gegenwart und Vergangenheit „aktiviert“, die Geschichte des Ortes zu hören – die Geschichte der Zeche Nordstern, einer kubistischen Komposition aus Ziegelmauern und stählernem Fachwerk, mit Fördergerüsten, Brücken, Stegen und Rohrleitungen, die schwer über dem Terrain lasten, an Gebäude stoßen oder urplötzlich im Erdreich verschwinden.
Die vielfache Überformung der Industrie-Kulturlandschaft bleibt gegenwärtig, da auf ästhetisierende, glättende Harmonie zwischen dem Liegengelassenen und dem Neuen verzichtet wird. Unterschiede werden nicht verwischt. In der Sprache der Industrie-Kulturlandschaft werden lineare Achsen, Böschungskanten und Uferlinien aufgenommen und symbolisch akzentuiert.
Fördertürme und Zechengebäude sind wichtige Landmarken und bilden Identifikationspunkte im Landschaftsraum. „Brückenschläge“ als herausragende Elemente der neuen Infrastruktur verbinden die Stadtteile in adäquater Gestaltsprache. Städtebauliche Erweiterungen dienen der Entwicklung des ehemaligen Zechenensembles und erfolgen im Konnex an vorhandene Wohngebiete.
Der Landschaftspark akzentuiert durch Gegensätzlichkeit. Barrieren werden durchstoßen, um zu verbinden. Die Erschließungsstrukturen überzeugen durch formale Transparenz: Sie sind – wie das industrielle Versorgungsnetz – linear, konstruktiv, selbstverständlich und trotzen den Zufälligkeiten der anthropogenen Topographie. Wege graben sich stufenfrei in Aufschüttungen oder überwinden Tiefen auf stählernen Brücken und Stegen. Die neue „Erdarchitektur“ ist technisch, mit regelmäßigen Böschungsprofilen, als Zeichen für das „künstlich Geschaffene“.
1997 erlebte der Landschaftspark mit der Bundesgartenschau ein sommerlanges Eröffnungsfest. Mit den „Motoren“ der Bundesgartenschau und der IBA ist eine Brachfläche in wenigen Jahren zu einem Stück blühender Landschaft umgeformt worden. Ein Landschaftspark, der Raum bietet für Erholung, Freizeit, Arbeit und Wohnen sowie Natur voller Spannung und Überraschung.
Heute ist der Landschaftspark ein fester Bestandteil für die Naherholung in den Stadtteilen Horst und Heßler. Besucher kommen aus der gesamten Region. Im Sommer ist das „Kinderland“ mit den bespielbaren Wasserkaskaden ebenso ein Anziehungspunkt wie das Amphitheater für Open-Air-Veranstaltungen.
Der Besucher findet ausgedehnte Wiesenflächen und schattige Waldkulissen, Wasser in allen Formen, als Naturteich oder Spielhafen, als Kanal oder zukünftig als Emscherfluss, Gärten der Landschaft und Gärten der Stadt, einen Haldenpark mit alpinem Klettergarten und imposante Erdarchitektur mit einem Haldendurchstich und einer Haldenpyramide.
Den städtebaulichen Akzent setzt der Gewerbepark im Ensemble der ehemaligen Zechengebäude, die durch einen Festplatz und eine großzügige Freitreppe in das angrenzende Quartier einbezogen werden. Das Quartier findet seine Ergänzung durch neues Wohnen am Nordsternpark.
Die beiden sichtbaren Wahrzeichen des Nordsternparks – der ummauerte Förderturm der ehemaligen Zeche Nordstern und die imposante Doppelbogenbrücke über den Rhein-Herne-Kanal – spannen einen Bogen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und weisen damit in die Zukunft des Landschaftsparks.
Für das Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR 2010 wurde – als einer der zentralen Festorte des europäischen Kulturprojektes – der denkmalgeschützte Turm des Schachtes II der Zeche Nordstern ausgebaut und renoviert, um zusammen mit dem Herkules eine Höhe von 103 Metern zu erreichen.
Der Herkules von Gelsenkirchen ist eine Monumentalstatue, die von Markus Lüpertz, seinen Mitarbeitern und einer Kunstgießerei geschaffen wurde. Sie steht auf dem ehemaligen Förderturm der früheren Zeche Nordstern im Nordsternpark, ist eine ortsbildprägende Landmarke und gilt als ein Wahrzeichen des Strukturwandels im Ruhrgebiet.
Der Nordsternpark ist im Rahmen der geplanten Internationalen Gartenausstellung IGA Metropole Ruhr 2027 auch als Zukunftsstandort mit einer Gartenausstellung vorgesehen.
Nordsternpark Gelsenkirchen
Am Bugapark
45899 Gelsenkirchen (NRW)
www: http://www.nordsternpark.info/
http://www.route-industriekultur.de/primaer/a19/a19.htm
Ansprechpartner:
Stadt- und Tourist-Info
Bahnhofsvorplatz 1
45879 Gelsenkirchen
Tel: 0209-95197-0
E-mail: tourist@stadtmarketing.de
Eigentümer:
Stadt Gelsenkirchen
Öffnungszeiten:
Der Nordsternpark ist ganzjährig geöffnet
Preise:
Eintritt frei
Kulturprogramm und Ausstellungen:
Aktuelle Informationen zum Kulturprogramm finden Sie auf der Website: (http://www.nordsternpark.info/)
Touristische Informationen
- Restaurant/Cafe: In der Nähe
- WC: Ja
- Parken: Parkhaus (kostenpflichtig) und freie Parkplätze in der Nähe
- Übersichtskarte und weitere Informationen über den Park: Einen Gartenplan finden Sie unter .(http://www.nordsternpark.info/Karte_Nordsternpark.pdf)
- Beschilderung im Park und an den Pflanzen: Nein
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 1-3 Stunden
- Barrierefreier Zugang: Die Hauptwege sind für Menschen mit Gehbehinderungen zugänglich
- Programm für Kinder: Ja (http://www.nordsternpark.info/Attraktionen/Kinderland.asp)
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