Schloss Rheda, eine der bedeutendsten Wasserburgen Westfalens, dokumentiert in anschaulicher Weise die Baugeschichte vom Mittelalter bis zum Barock.
Nachweislich seit 1623 existierte hier ein Garten mit geometrischer Aufteilung, der nach holländischem Vorbild an drei Seiten von einer Gräfte umgrenzt war. Dieser wurde anlässlich der Landesgartenschau 1988 nach historischen Plänen und unter Verwendung zeitgenössischer Pflanzen wie alter Rosensorten teilrestauriert. Die ehemalige Orangerie, ein Backsteingebäude mit spätklassizistischen Bauformen, stammt aus dem Jahre 1873.
Einen eher landschaftlich gestalteten Parkbereich stellt der Schlosspark nördlich der Wasserburg dar. Die Bezeichnung „Hirschwiese“ gibt einen Hinweis darauf, dass hier einmal ein fürstliches Wildgehege existierte.
Der Natur- und Erholungspark „Flora Westfalica“ liegt mitten im Stadtgebiet von Rheda-Wiedenbrück. 1988 wurde zwischen den früher selbstständigen Orten Rheda und Wiedenbrück eine durchgängige Grünverbindung geschaffen. Die vielen Spielangebote für Kinder machen den 2,6 km langen und zwischen 60 und 300 m breiten Talraum der renaturierten Ems zu einem lohnenswerten Ausflugsziel.
Schloss Rheda zählt mit seinem Schlossgarten zu den bedeutendsten Wasserburgen in Westfalen. Die mächtige Burganlage liegt auf einer Sanddüne in der ehemals sumpfigen Niederung der Ems. Nicht nur die beeindruckenden Gebäudeteile des Schlosses, die anschaulich die Baugeschichte vom Mittelalter bis zum Barock dokumentieren, sondern auch die gärtnerischen Anlagen sind besonders sehenswert. Der Zugang zum Schloss führt über den mit historischem Pflaster belegten „Steinweg“. Der Blick fällt zunächst auf den Schlossgarten, ein Spaziergang lohnt sich.
Auf dem Weg zum Schloss steht südlich des Steinwegs ein kleines, altes Fachwerkhaus. Es ist das ehemalige „Bleichhäuschen“, heute eine Malwerkstatt mit Kursangeboten für Jung und Alt. Am Ende des Steinwegs liegt die im 12. Jahrhundert von Widukind von Rheda zum Schutz des Emsübergangs an der Fernstraße von Paderborn nach Münster errichtete Wasserburg. Der ringförmige Schlossgraben wird von der Ems gespeist. Wie bei vielen Wasserburgen im Münsterland üblich, wurde der Zugang zur Hauptinsel durch eine Vorburg auf einer zweiten Insel geschützt, die hier mit ihren Wirtschaftsgebäuden in einer Schleife der Ems liegt. Alte Eichen, Buchen, Kastanien und Linden betonen die malerische Wirkung des gesamten Ensembles.
Natürlich bildet der Frühsommer die schönste Jahreszeit, dann findet alljährlich auch das Fest „Frühling im Park“ statt. Reizvoll ist aber auch der Winter mit stimmungsvollen Bildern am Emswehr, der Gräfte oder den Teichen.
Bereits 1383 wird in Rheda von einem Baumgarten in Verbindung mit einem Teich, damals wie heute „Kröckelteich“ genannt, berichtet. Baumgärten waren im Mittelalter beliebte Aufenthaltsorte der ritterlich-höfischen Gesellschaft.
Nachweislich seit 1623 existierte nordwestlich der Hauptinsel ein Garten mit geometrischer Aufteilung, der nach holländischem Vorbild an drei Seiten von einer Gräfte umgrenzt war.
Um 1730 weisen schriftliche Quellen auf einen barocken Lustgarten mit geschnittenen Alleen und Hecken hin, der zur Anzucht von Obst und Gemüse genutzt wurde. Zu dieser Zeit standen an beiden Seiten des Hauptwegs über 300 Spalierobstbäume, und sogar Melonen wurden hier kultiviert.
Zwischen 1735 und 1825 war die Hofhaltung mit Unterbrechungen fast gänzlich nach Hohenlimburg verlegt, so dass in den Schlossgarten Rheda keine großen Investitionen geflossen sein dürften. Erst ab 1825 wurde der Garten wieder zur Eigennutzung bestellt und eine Schlossgärtnerei mit Pflanzenverkauf etabliert. Um 1842 war das Interesse der Bevölkerung an Blumen so stark angewachsen, dass der Besuch des Schlossgartens ab dieser Zeit gestattet wurde.
Einen gestalterischen Aufschwung erlebte der Garten jedoch erst wieder am Ende des 19. Jahrhunderts, als der hierzu eigens eingestellte Hofgärtner Poppe einen geometrischen Gartenbereich schuf, der vom Haupteingang her den Eindruck einer großzügigen Zieranlage erweckte. Schon mit dem Tod Poppes 1902 beginnt jedoch der erneute Niedergang.
1966 werden große Teile des Schlossgartens an den örtlichen Tennisclub verpachtet und der übrige Gartenbereich der Stadt Rheda 1973 zur Nutzung als öffentliche Grünfläche überlassen. Ausgenommen wird hiervon der Orangeriegarten, der wie immer schon vom Fürstenhaus unterhalten wird.
Anlässlich der Landesgartenschau „Flora Westfalica“ 1988 wird der Schlossgarten nach originalen Plänen in den Zustand um 1900 ‚zurück versetzt’. Besonderer Wert wird dabei auf die Verwendung zeitgenössischer Rosensorten gelegt.
Einen eher landschaftlich gestalteten Parkbereich stellt der Schlosspark nördlich der Wasserburg dar. Dieser unterlag in der Vergangenheit unterschiedlichen Nutzungen. Die Bezeichnungen „Hirschwiese“ und „Fasanenwäldchen“ geben einen Hinweis darauf, dass der ausgedehnte Laubmischwald auch einmal ein fürstliches Wildgehege beherbergte.
In den Jahren 2007/08 konnte der Schlosspark gestalterisch aufgewertet werden. Ein Boskett („Wäldchen“), dessen ursprünglicher Zustand durch Befunde im Park und entsprechende Karten belegbar war, wurde wieder erlebbar gemacht. Eine weitere wichtige Maßnahme war die Wiedererrichtung einer bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts existierenden Fußgängerbrücke über die Ems zwischen dem naturnahen Schlosspark und dem intensiver gestalteten Schlossgarten. Die Brücke wurde nach historischem Vorbild in kombinierter Bauweise (Holz/Stahl) erstellt.
Durch die Beseitigung von Tennisplätzen, die früher in den ehemaligen Schlossgarten hinein gebaut worden waren, konnte der Garten viel von seiner ursprünglichen Größe zurückgewinnen und wieder eine vom Rondell nach Norden führende Wegeachse etabliert werden.
Bereits um 1700 diente ein Fachwerkhaus als Orangerie für die exotische Pflanzensammlung. 1873 wird an gleicher Stelle ein Backsteingebäude mit spätklassizistischen Bauformen errichtet. Im Sommer finden hier wie früher Konzerte statt.
Südlich vom Steinweg führt ein unauffälliger Fuß- und Radweg in das Gelände des Natur- und Erholungsparks „Flora Westfalica“. Auf dem Weg dorthin lohnt ein Blick in den liebevoll gepflegten Nutzgarten unmittelbar westlich des Weges. Die „Flora“ startete 1988 als Landesgartenschau Rheda-Wiedenbrück.
Adresse:
Schlossgarten Rheda mit Flora Westfalica
Fürstlich zu Bentheim-Tecklenburgische Kanzlei
Steinweg 2
33378 Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh, NRW)
Tel.: 05242-94710 (Schlossgarten)
Tel.: 05242-947122 (Schloss)
E-mail: info@schloss-rheda.de
Website Schloss Rheda
Flora Westfalica (Kreis Gütersloh, NRW)
Mittelhegge 11
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel.:05242-93010
Website der Flora Westfalica
Öffnungszeiten:
Der Park ist ganzjährig geöffnet
Preise:
Freier Eintritt, einige Veranstaltungen sind eintrittspflichtig
Kulturprogramm und Ausstellungen:
Aktuelle Informationen zum Kulturprogramm finden Sie auf der Website www.schloss-rheda.de undwww.flora-westfalica.de
Touristische Informationen:
- Verschiedene Cafés/Restaurants
- WC: In der Gastronomie
- Parken: Parkplätze an der Schlossterrasse und entlang der Flora
- Stadthalle Reethus (Veranstaltungen, Tagungen, Feieren) mitten im Park
- „Werkstatt Bleichhäuschen“ – Malwerkstatt mit Kursen für Jung und Alt (www.art-wb.de)
- Übersichtskarte und weitere Informationen über den Park: ja
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 1,5 Stunden, mit Flora Westfalica halber Tag
- Die Wege in den Parks sind für Menschen mit Gehbehinderungen zugänglich
- Programm für Kinder: ja
Anfahrt:
Vom Bhf. Rheda-Wiedenbrück 10 Min. Fußweg
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