„Künstlich-Geschaffenes dem Natürlich-Entstandenen akzentuiert gegenüberstellen“
Der Maximilianpark war 1984 Standort der ersten Landesgartenschau in NRW. Hier wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zechenanlage Maximilian, die über Jahrzehnte verwilderte, von den Landschaftsarchitekten Rainer Martin und Wedig Pridik ein bis heute attraktiver Park geschaffen.
Als Gestaltungsgrundlage auf dem insgesamt 22 ha großen Gelände galt das Leitmotiv „Künstlich-Geschaffenes dem Natürlich-Entstandenen gegenüber zu stellen“. So finden die meisten der gärtnerisch gestalteten Flächen ihren Gegenpol. Den Schauflächen mit Rosen, Stauden und Gehölzen stehen Wildwiesen und Waldstücke gegenüber. Ein Spannungsbogen findet sich auch zwischen Architektur und Landschaft. Dem begrünten Ökohaus steht der von dem Künstler Dr. Horst Rellecke konzipierte und zu einem Elefanten verfremdete Teil der ehemaligen Kohlenwäsche gegenüber.
Die Spazierwege des Parks führen durch unterschiedliche Themengärten, vorbei an wechselnden saisonalen Pflanzungen, durch urwüchsige Waldstücke, vorbei an einem naturnah angelegten Teich- und Sumpfgebiet bis hin zu den Seeterrassen des Maximiliansees mit seinen Fontänen.
Viele Kunstobjekte bereichern heute den Park, für Kinder wurden Themenspielplätze gebaut, Wasser kann in seinen unterschiedlichsten Formen erlebt werden und im größten Schmetterlingshaus NRWs fliegen tropische Schmetterlinge frei umher.
Ein besonderes pflanzliches Highlight des Maximilianparks sind seine Stauden- und Gräserpflanzungen. Bereits in 2011 wurden unter Federführung des international renommierten Gartenarchitekten Piet Oudolf zwei Flächen von insgesamt 6.000 qm neugestaltet. In 2019 wurden die Pflanzungen um weitere 1.000 qm erweitert. Auf sanft geschwungenen Wegen haben die Parkbesucher die Möglichkeit einzutauchen in ein Meer beeindruckender Pflanzkompositionen.
Bei der Umgestaltung des ehemaligen Zechengeländes zur Landesgartenschau wurden ökologische Belange und planerische Zielsetzungen sorgsam gegeneinander abgewogen. Entsprechend dem zentralen Anliegen der Planer wurde der von der Natur eingeleitete Wiederbelebungsprozess des zuvor brachliegenden Zechengeländes respektiert. So fanden die meisten Themen der gärtnerisch gestalteten Bereiche ihren Gegenpol in der vorgefundenen Situation: Den Schauflächen mit Rosen, Stauden, Gräsern und Gehölzen stehen die wildwachsenden Flächen gegenüber. In ähnlicher Weise zeigt auch der Landschaftsbau diesen Kontrast, wurde doch der künstlich angelegte Maximiliansee im östlichen Teil des Parks als Naturteich mit Kleinbiotopen und im westlichen Teil als ein Gewässer mit abwechslungsreicher Uferbepflanzung angelegt. Hier laden Sitzplätze zum Verweilen und Ausruhen ein. An dem Gestaltungskonzept, stärker gestaltete Flächen im Westen des Parks anzulegen und im Osten die extensiven, naturbelassenen Bereiche mit Pionier- und Auwäldern zu belassen, hat sich bis heute nichts geändert.
Auch die Bergwerksgeschichte des Geländes floss in die Umgestaltung des Parks ein. Dabei wurden Ruinenfragmente der ehemaligen Zeche in die Landschaft integriert und z.T. architektonisch verfremdet, wie der aus der ehemaligen Kohlenwäsche nach den Plänen des Künstlers und Architekten Dr. Horst Rellecke entstandene Glaselefant eindrucksvoll beweist.
Die Besucher des Maximilianparks erwartet neben dem Haupteingang, hinter einer hohen Hecke aus abendländischem Lebensbaum, ein erlebenswerter Duftgarten. Eingerahmt von niedrigen Hecken aus Lavendel und Edelgamander, ist „reiben und riechen“ an den Duftpflanzen ausdrücklich erwünscht. An einer Pergolenkonstruktion ranken verschiedene duftende Ramblerrosen empor.
Östlich des Hauptwegs, hinter der Werkstatthalle, widmen sich Gärten verschiedenen Themen. Hier gibt es den Gemüse- und Kräutergarten, eingerahmt von einem Staketenzaun aus Kastanienholz. In seiner Mitte ist ein Hochbeet mit Kräutern, rundherum befinden sich Beete mit alten und neuen Gemüsesorten sowie Beerenobststräuchern. Auf der anderen Seite des Weges liegt der Apothekergarten, der die Besucher über die verschiedenen Heilpflanzen und ihre jeweilige Wirkung informiert. Im benachbarten Färbergarten stehen Pflanzen, die zum Färben mit Naturfarben verwendet werden. Wieder Richtung Hauptweg orientiert, liegt am Waldrand der Fuchsiengarten, in dem viele verschiedene Sorten Fuchsien kultiviert werden.
Ein oberhalb der Bergehaldenabbruchkante verlaufender Höhenweg mit idyllischen Sitzplätzen gibt den Blick frei auf den Naturteich. Der unterhalb liegende naturnah angelegte See von etwa 2.800 m2 Wasserfläche hat wechselnde, von natürlichen Einflüssen abhängende, Wasserstände sowie weite Überschwemmungszonen. Er setzt sich aus verschiedenen Biotopen – Wasserflächen, gebuchteten Uferböschungen, Tümpeln und Inseln – zusammen. Hier finden Vögel, Insekten und Amphibien Lebensmöglichkeit. Im Süden des Sees bieten Steg, Aussichtsturm und Plattform gute Beobachtungsmöglichkeiten.
Verschiedene Brunnen überall im Park ermöglichen darüber hinaus das Erleben von Wasser. Vor dem Glaselefanten verleiht ein kugelförmiger Quellstein auf geneigter Ebene Statik und Dynamik künstlerischen Ausdruck. Der Vierjahreszeitenbrunnen, an der Gestalt eines Baumes orientiert, zeigt in Form einer 3,50 m hohen Anröchter Sandsteinsäule die Jahreszeiten in floralen Elementen: ruhende Knospe, sich öffnende Knospe, Blüte und Fruchtstand.
Geht man den Hauptweg weiter, werden die Rufe lauter, denn hier heißt es: „Wasser marsch“. Im Tal der tausend Wasser, auf dem Wasserfontänenfeld, der Wasserrutsche oder auf großer Expedition in den indischen Regenwald sprudelt und spritzt es aus allen Richtungen. Hier bleibt garantiert keiner trocken.
Für Kinder ein Erlebnis und für Erwachsene faszinierend anzusehen ist das Heckenlabyrinth an der Elektrozentrale. Hier bilden im Halbkreis gepflanzte Buchen ein Spiegelbild der Hallenfenster.
Am Südhang schräg gegenüber vom Schmetterlingshaus entfalten Rosen und Stauden von Juni bis Oktober auf 1.000 m2 Fläche ihre nicht enden wollende Blütenpracht.
Große Beete mit saisonaler Bepflanzung setzen im Park jedes Jahr neue Akzente. Auf insgesamt fast 1.500 m2 Fläche überraschen immer neue Frühjahrs- und Sommerblumenkombinationen mit Fülle und Vielfalt. Hier wird mit Pflanzenbildern gespielt und mit Farben verführt. So ist der Park im Frühjahr übersät mit Blumenzwiebeln: Auf den Rasen- und Wiesenflächen blühen über 100.000 Osterglocken, in den Beeten leuchten viele tausende verschiedenfarbige Tulpen, Hyazinthen, Blausternchen und Kaiserkronen.
Seit 2011 ist der Maximilianpark um beeindruckende Stauden- und Gräserpflanzungen eines der international gefragtesten Gartenarchitekten reicher. Piet Oudolf ließ sich von der bereits vorhandenen Kulisse des Maximilianparks inspirieren und plante Pflanzungen, die sich wunderbar in das Gelände der alten Industriebrache einfügen. Für ihn sind die Pflanzen dabei zentrales Gestaltungsmittel.
Zunächst entstanden zwei räumlich getrennte geschwungene Areale mit den klangvollen Namen GartenKunst und NaturGestalten, beide zusammen haben 6000 qm Pflanzfläche. Später kam die verbindende Fläche GrünFormen mit noch einmal 1000qm hinzu.
Piet Oudolf kombiniert, teils in großen Gruppen zusammengepflanzt, gekonnt eine Fülle verschiedener Stauden und Gräser, durch deren gezielte Wiederholung die Pflanzungen an Rhythmus gewinnen. Dabei kommt der Blütenfarbe, der oft nur wenige Wochen blühenden Pflanzen, gegenüber ihrer strukturellen Wirkung eine eher untergeordnete Bedeutung zu. Entstanden sind Pflanzungen für jede Jahreszeit. Auch im Spätherbst und Winter, insbesondere bei Raureif oder Frost, dürfen sich die Besucher verzaubern lassen.
Neben Natur, Kultur, Spiel und Spaß hat auch die bildende Kunst einen hohen Stellenwert im Maximilianpark. Der öffentliche „Park-Raum“ überrascht an vielen Stellen mit unterschiedlichsten Kunstobjekten. Künstler stellen den Betrachtern ihre Werke in den Weg, nicht mit dem Ziel, sie darüber stolpern zu lassen, wohl aber, um sie zum Nachdenken anzuregen. Ergänzt wird der „Kunst-Raum“ durch zusätzliche Kunstausstellungen im Glaselefanten oder in der ehemaligen Elektrozentrale.
Adresse:
Maximilianpark Hamm
Alter Grenzweg 2
59071 Hamm
E-Mail: info@maximilianpark.de
Web: www.maximilianpark.de
Eigentümer: Maximilianpark Hamm GmbH
Gesellschafter: Stadt Hamm und Regionalverband Ruhr
Öffnungszeiten Park:
April bis September 9.00 bis 21.00 Uhr. Die Kasse schließt um 19.00 Uhr.
Oktober bis März 10.00 bis 19.00 Uhr. Die Kasse schließt um 17.00 Uhr.
Während der Wintersaison sind Glaselefant und Schmetterlingshaus geschlossen.
Eintrittspreis Park (inkl. Glaselefant):
Erwachsene: 5,00 Euro
Kinder und Jugendliche von 4-17 Jahren: 3,00 Euro
Studenten, Bundesfreiwilligendienstleistende, Auszubildende, Schüler: 3,00 Euro
Familien (Eltern und deren Kinder bis 17 Jahre): 14,00 Euro
Schulklassen / Kindergruppen pro Schüler / Kind (inkl. Schmetterlingshaus): 4,00 Euro
Winterkarte (gültig von November bis Februar):
Erwachsene 1,50 Euro
Kinder und Jugendliche von 4-17 Jahren, Studenten, Bundesfreiwilligendienstleistende, Auszubildende, Schüler: 1,00 Euro
Familien (Eltern und deren Kinder bis 17 Jahre): 4,00 Euro
Jahreskarte:
Familienjahreskarte: 55,00 Euro
Großelternjahreskarte: 55,00 Euro
Jahreskarte für Alleinerziehende: 33,00 Euro
Einzeljahreskarte (Erwachsene): 31,00 Euro
Einzeljahreskarte (Kinder): 15,00 Euro
Die Jahreskarten können an der Kasse des Maximilianparks und beim Verkehrsverein am Bahnhof erworben werden. Jugendliche über 17 Jahre, die noch schulpflichtig sind, studieren oder in der Ausbildung sind, erhalten eine kostenlose Anschlusskarte zur Familienjahreskarte ihrer Eltern.
Parkkooperation: Mit der Jahreskarte des Maxiparks erhalten Sie außerdem freien Eintritt in diverse Partnereinrichtungen. Die Vereinbarung gilt nicht bei Sonderveranstaltungen. Weitere Informationen zu den angeschlossenen Parkanlagen entnehmen Sie bitte den Bekanntmachungen auf der Homepage: www.maxipark.de
Eintrittspreis Schmetterlingshaus (zuzüglich zum Parkeintritt):
Erwachsene: 3,00 Euro
Eltern/Kind-Karte: 8,00 Euro
Kinder und Jugendliche von 4-17 Jahren, Studenten, Bundesfreiwilligendienstleistende, Auszubildende, Schüler: 2,00 Euro
Kulturprogramm und Ausstellungen:
Aktuelle Informationen finden Sie unter www.maximilianpark.de.
Gruppenangebote für Kinder und Erwachsene:
Grünes Klassenzimmer: Markus Maul:maul@maximilianpark.de.
Tel. 02381-98210-24.
Das Grüne Klassenzimmer im Maximilianpark Hamm gehört zum landesweiten Verbund regional bedeutsamer Einrichtungen der Umweltbildung. Seit Mai 2017 ist das Grüne Klassenzimmer Regionalzentrum für das Stadtgebiet Hamm im Landesnetzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Touristische Informationen
- Shop: Im Schmetterlingshaus und an der Hauptkasse
- Restaurant/Cafe: Maxigastro, Restaurant an der Werkstatthalle, Kiosk am See. Mehr Informationen unter www.maxi-gastro.de
- WC: Ja
- Übersichtskarte und weitere Informationen über den Park: An der Hauptkasse
- Beschilderung im Park und an den Pflanzen: Vielfach
- Pflanzlisten vom Stauden- und Gräsergarten Piet Oudolf können angefordert werden. Tel: 02381-98210-0.
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 3 Stunden
- Barrierefreier Zugang: Die Hauptwege sind für Menschen mit Gehbehinderung zugänglich. Rollstühle werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Elektromobil 4.00 E/h
- Parken: Kostenfreie Parkplätze sind ausgeschildert.
- Hunde: Das Mitführen von Hunden (ausgenommen Blindenführhunde und Therapiehunde) ist nicht gestattet.
- Fahrräder: Radfahren im Park ist nicht gestattet.